VATIKAN - „Die Geschichte des Christentums wäre anders verlaufen, wenn es den hochherzigen Beitrag vieler Frauen nicht gegeben hätte“: Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz

Donnerstag, 15 Februar 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Nach seiner Begegnung mit den Gläubigen aus der italienischen Region Marche im Petersdom kam Papst Benedikt XVI. zum zweiten Teil der Generalaudienz am Mittwoch, den 14. Februar, in die nach Papst Paul VI. benannte Synodenaula, wo Pilger und Gläubige aus allen Teilen der Welt auf ihn warteten. In seiner Katechese sprach der Papst über das Thema „Frauen im Dienst des Evangeliums“. Zum Abschluss des Katechesezyklus der vorherigen Generalaudienzen zu den Zeugen der Urkirche, widmete Papst Benedikt die letzte Etappe „den zahlreichen weiblichen Figuren, die eine wirksame und wertvolle Rolle bei der Verkündigung des Evangeliums spielten. Wir dürfen ihr Zeugnis nicht vergessen … Der Herr möchte, dass diese Zeugen des Evangeliums, diese Figuren, die dazu beigetragen haben, dass der Glaube an ihn wächst, bekannt gemacht werden und das Gedenken an sie im Leben der Kirche lebendig bleibt.
Indem er die Rolle der Frauen in der Urkirche in zwei Phasen unterteilt, und dabei an die Zeit während des irdischen Lebens Christi und an die Ereignisse in den ersten Gemeinden der Urkurche erinnert, betont der Papst, dass „neben den Zwölfen, den Säulen der Kirchen, den Vätern des neuen Gottesvolkes, unter der Zahl der Jünger auch viele Frauen waren“. Sodann erinnerte er an die Frauen, die den Weg Christi begleitet haben: die Prophetin Anna, die Samariterin, die blutenden Frau, die Sünderin und andere weibliche Figuren aus den Gleichnissen. „Wichtiger für unsere Thema sind die Frauen, die eine aktive Rolle bei der Mission Jesu gespielt haben“, so der Papst weiter. „An erste Stelle gehen die Gedanken natürlich zur Jungfrau Maria, die mit ihrem Glauben und mit ihrer Mutterschaft auf einzigartige Weise an unserer Erlösung mitwirkte… Es gibt nich mehrere Frauen, die auf unterschiedliche Weise um die Figur Jesu kreisen und dabei eine wichtige Rolle einnehmen und dabei Verantwortung tragen. Ein vielsagendes Beispiel dafür sind die Frauen, die Jesus nachfolgten … unter denen Lukas uns einige Namen nennt: maria Magdalena, Johanna, Susanna und ‚viele andere’. Die Evangelien berichten auch davon, dass die Frauen, im Unterschied zu den Zwölfen, Jesus in der Stunde der Passion nicht alleine ließen. Besonders sticht Maria Magdalena hervor, die nicht nur bei der Passion anwesend war, sondern auch die erste Zeugin und Verkünderin der Auferstehung war.“
Der Apostel Paulus stellt es als normal dar, dass in der christlichen Gemeinde die Frau „sich offen unter dem Einfluss des Heiligen Geistes äußern kann, wenn dies zum Aufbau der Gemeinde beiträgt und auf angemessene Art geschieht. Deshalb wird die spätere Aufforderung, dass ‚die Frauen bei den Versammlungen schweigen sollen’ relativiert werden muss.“. Sodann erinnerte der Papst an Priszilla, die Frau des Aquila, die als Ehepaar und Mitarbeiter des heiligen Paulus das Evangelium verkündeten, und an den Brief an Philemon, den „er in Wirklichkeit auch an eine Frau namens Aphia, …die in der Gemeinde der Kolosser eine wichtige Rolle spielen musste“. …sodann nennt der Apostel auch zahlreiche anderen Frauen namentlich …und betont deren wichtiges Engagement in der Kirche.“
„Die Gesichte des Christentums wäre anders verlaufen, wenn es den hochherzigen Beitrag vieler Frauen nicht gegeben hätte“, betonte der Papst und erinnerte an das Lob und den Dank, den Papst Johannes Paul in seinem Apostolischen Schreiben ‚Mulieris dignitatem’ zum Ausdruck bringt. Abschließend sagre er: „Auch wir schließen uns diesem Lob an und danken dem Herrn, denn er führt seine Kirche, Generation um Generation, und bedient sich dabei unterschiedslos der Männer und Frauen, die ihren Glauben und ihre Taufe zum Wohl des ganzen kirchlichen Leibes zur Ehre Gottes nutzen. (SL) (Fidesdienst, 15/02/2007 - Zeilen, Worte)


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