AMERIKA/KOLUMBIEN - „Wir Bischöfe ermutigen das missionarische Engagement und wenden uns damit an erster Stelle an uns selbst … Wir wollen den Missionsauftrag erneut spüren und seine Erfordernisse lebendig erfahren“: Vollversammlung der Bischofskonferenz zur Missionstätigkeit der Kirche

Dienstag, 6 Februar 2007

Bogotà (Fidesdienst) - „Wir Bischöfe ermutigen das missionarische Engagement und wenden uns damit an erster Stelle an uns selbst … Wir wollen den Missionsauftrag erneut spüren und seine Erfordernisse lebendig erfahren, für seine Ziel kämpfen und dies alles als Kirche in Gemeinschaft für die Mission verwirklichen, alle gemeinsam, Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien, die wir zusammen unsere Identität als Junger und Missionare Jesu Christi leben wollen, damit unsere Länder in ihm das Leben haben“, so der Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Augusto Castro Quiroga von Tunja, in seiner Eröffnungsansprache zur Vollversammlung der Bischofskonferenz am 5. Februar. Die kolumbianischen Bischöfe werden sich insbesondere mit der „Missionstätigkeit der Kirche“ befassen (vgl. Fidesdienst vom 31. Januar 2007).
Erzbischof Quiroga erinnert in seiner Ansprache daran, dass jeder Christ „missionarisch ist, wenn er sich aussenden lässt, um Christus unter denen, die ihn noch nicht kennen oder ihn nicht als Herr anerkennen, bekannt zu machen und ihm zu gehorchen“. Diese Arbeite betreffe nicht nur Spezialisten, wie dies Piester oder Ordensleute sein könnten, so der Erzbischof, „sondern es ist die Aufgabe jedes Christen“, wie dies zu Beginn des Christentums der Fall war. Deshalb „müssen wir zu dieser Art des Missionarseins zurück kehren, ohne dabei die Unterstützung für die geweihten Missionare zu vernachlässigen, die sich diesem Dienst für ihr ganzes Leben verpflichtet haben. Wir sind berufen die weltweite Missionstätigkeit als eine Realität wieder zu erkennen, die uns bei der Pastoral am Herzen liegt… und wir müssen dies in wirkkräftiger Zusammenarbeit mit den Päpstlichen Missionswerken tun, die einen ersten Platz bei der Missionstätigkeit der Kirche einnehmen“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.
Ziel des missionarischen Handelns sei sowohl die Erstverkündigung des Evangeliums als auch der Aufbau der Kirche und die Förderung der Werte des Reiches Gottes. „In einem Moment, wie dem gegenwärtigen“, so Erzbischof Castro Quiroga weiter, „in dem die Anti-Werte mehr und mehr überwiegen … ist es notwendig, dass wir diese Werte des Reichs, die Jesus durch sein Leben und mit seiner Botschaft verkündet hat aussäen und dies ist eine ausgezeichnete missionarische Aufgabe, bei der die Laien heute den ersten Platz einnehmen“. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, lädt alle Katholiken in Kolumbien ein, „sich dieser weltweiten missionarischen Aufgabe mit jugendlicher Begeisterung zu widmen und sie nicht als eine lästige Pflicht zu verstehen, sondern als den Wunsch, Jesus Christus bis an die entfernten Ecken unserer Welt bekannt zu machen“.
In seiner Ansprache rief Erzbischof Castro Quiroga auch zur Versöhnung und zum Frieden in Kolumbien auf und erinnerte daran, dass die Kirche berufen ist, „die Herausforderung der Versöhnung mit dem Glauben und der Umsetzung der Liebe zu begleiten und zu erleuchten, ausgehend von der verwandelnden Kraft des Verbebens und inspiriert von den Grundsätzen des Evangeliums“. Er bat vor allem auch um eine baldige Umsetzung der humanitären Vereinbarungen, damit Entführungen zu erpresserischen Zwecken, Aggressionen gegen die Mitglieder der Zivilgesellschaft und Vertreibungen ein Ende nehmen. Ist der Notstand einmal behoben, sei es notwendig, dass die Wahrheit wieder leuchte, „die eine Voraussetzung für das Heilen der Wunden der Gewalt und für die Wiederherstellung der Würde der Opfer ist“. Abschließend bat der Erzbischof alle, „auch zukünftig, jeder an seinem Platz und je nach den eigenen Möglichkeiten, alle gemeinsam durch das pastorale Handeln, den Drogenhandel zu bekämpfen, der nicht nur Bruderkriege herbeiführt, sondern auch den Verfall vieler Menschen, das wachsende Streben nach schnellem Verdienst, … und die Korruption auf allen Ebenen begünstigt.“ Schließlich bekräftigte der Vorsitzende der Bischofskonferenz seinen Wunsch, „jeden Prozess zu unterstützen, der zu einem versöhnten und in Frieden lebenden Kolumbien führt.“ (RG) (Fidesdienst, 06/02/2007 - 51 Zeilen, 612 Worte)


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