VATIKAN - Am 2. Februar begeht die Kirche das Fest des geweihten Lebens: „Wie brennende Kerzen sollt ihr immer und an jedem Ort die Liebe Christi, Licht der Welt ausstrahlen“

Donnerstag, 1 Februar 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Wir wissen alle um den Reichtum, den das Geschenk des geweihten Lebens mit der Vielfalt seiner Charismen und Einrichtungen für die kirchliche Gemeinschaft darstellt. Gemeinsam danken wir Gott für die Orden und für die Ordensinstitute, die sich der Betrachtung und den Werken des Apostolats widmen, für die Gesellschaften des apostolischen Lebens, für die Säkularinstitute und für andere Gruppen geweihter Personen sowie für alle, die sich im Innersten ihres Herzens mit besonderer Weihe Gott hingeben“, schrieb Papst Johannes Paul II. in seinem postsynodalen apostolischen Schreiben „Vita consecrata“ (Nr.2) nach der Ordentlichen Versammlung der Bischofssynode im Oktober 1994.
Für das Fest der Darstellung Jesu im Tempel, dem 2. Februar, legte Papst Johannes Paul II. fest, dass an diesem Tag der Tag des Geweihten Lebens gefeiert werden sollte: erstmals wurde dieser Tag am 2. Februar 1997 begangen. In der Botschaft aus diesem Anlass (6. Januar 1997) erklärte der Papst, dass dieser Tag der ganzen Kirche helfen will, „das Zeugnis der Männer und Frauen, die sich für ein Leben der engeren Christusnachfolge durch die Übernahme der evangelischen Räte entschieden haben, immer mehr wertzuschätzen. Zugleich will er für die Personen des geweihten Lebens Gelegenheit sein, ihre Vorsätze zu erneuern und ihre Hingabe an den Herrn zu verlebendigen“.
Den Beitrag des gottgeweihten Lebens zum Apostolat der Kirche leisten Institute des Religiösen Lebens (aktives Apostolat) und des Kontemplativen Lebens (Mönche und Nonnen) und Säkularinstitute, als „Institute, in denen die Gläubigen, indem sie in der Welt leben, nach der Vollkommenheit der Liebe streben und sich für die Heiligung der Welt einsetzen, vor allem indem sie in ihr selbst tätig werden“ (CIC, can. 710). Klausurschwestern leisten mit ihrem Leben der Hingabe, des Opfers und des unaufhörlichen Gebets ebenfalls einen Beitrag zur Evangelisierungstätigkeit der Kirche. In diesem allgemeinen Überblick soll auch der wertvolle Beitrag der Gesellschaften des Apostolischen Lebens gefeiert werden, deren Mitglieder, ohne religiöse Gelübde „die apostolischen Ziele der jeweiligen Gesellschaft verfolgen und, indem sie nach einem je eigenen Stil ein gemeinsames brüderliches Leben führen nach Vollkommenheit der Liebe durch den Gehorsam gegenüber den Konstitutionen streben“.
Wie aus dem jüngsten Statistischen Jahrbuch der Kirche hervorgeht (zum 31. Dezember 2004) gibt es weltweit 55.030 Laienbrüder, deren Zahl im vergleich zum Vorjahr um insgesamt 410 angestiegen ist. Nach Kontinenten gegliedert entsteht folgendes Bild: Anstieg in Afrika (+421), Asien (+553), Amerika (+22) und Ozeanien (+66); Einen beachtlichen Rückgang gab es nur in Europa (652).
Auch die Zahl der Ordensschwestern beträgt insgesamt 767.459 und ging damit weltweit zurück (-8.810). Nach Kontinenten gegliedert entsteht folgendes Bild: Anstieg in Asien ((+2.511) und in Afrika (+1.066). Rückgang in Europa (-8.790), Amerika (-3.369) und Ozeanien (-228).
Die Zahl der Mitglieder von Säkularinstituten für Männer beträgt weltweit insgesamt 672. Die Zahl ging damit um insgesamt 19 zurück im Vergleich zum Vorjahr und es gab einen Anstieg nur in Afrika. Die Säkularinstitute für Frauen haben weltweit insgesamt 28.270 Mitglieder mit einem Rückgang um insgesamt 646. Einen beachtlichen Rückgang gab es in Europa (- 793) und einen leichten Rückgang in Ozeanien (-2).
Bei der Feier zum X. Tag des Geweihten Lebens am 2. Februar 2006 sagte Papst Benedikt XVI. zu den in der Petersbasilika versammelten Gläubigen: „Der Herr erneuere jeden Tag in euch und in allen gottgeweihten Personen die freudige Antwort auf seine ungeschuldete und treue Liebe. Liebe Brüder und Schwestern, strahlt immer und an jedem Ort, einer brennenden Kerze gleich, die Liebe Christi aus, der das Licht der Welt ist. Die allerseligste Jungfrau Maria, die gottgeweihte Frau, helfe euch, diese eure besondere Berufung und Sendung in der Kirche voll zu leben zum Heil der Welt.“
Der bedeutende Beitrag der Ordensleute zur Evangelisierung in den verschieden Teilen der Welt erfordert oft auch das Opfer des eigenen Lebens. Im Jahr 2006 wurden in Asien, Amerika und Afrika drei Ordensschwestern ermordet: Schwester Yeremine Yamlean von den Töchtern unserer Lieben Frau vom heiligen Herzen (FDNSC), die im Kloster von Jalan Pattimura in der Stadt Ambon auf den Molukken wohnte, wurde am 10. März bei einem Überfall auf das Kloster ermordet. Schwester Karen Klimczak, von den Schwestern des heiligen Joseph von Buffalo (SSJ) wurde in Buffalo im Staat New York (USA) am Karfreitag, dem 14. April 2006, von einem jungen ehemaligen Häftling ermordet, um dessen Rehabilitation sie sich bemühte. Schwester Leonella Sgorbati, eine italienische Consolata Missionarin, wurde am 17. September 2006 in Mogadischu (Somalia) von Heckenschützen aus einem Fahrzeug ermordet, während sie sich auf dem Weg zu dem Krankenhaus befand, in dem sie tätig war. (SL) (Fidesdienst, 01/02/2007 - 61 Zeilen, 765 Worte)


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