AMERIKA/PERU - „Die Neuevangelisierung ist eine reelle und dringliche Notwendigkeit für unsere Kirche. Es gibt nichts, was mehr zur Erneuerung beiträgt, als die Rückkehr zu den Quellen unseres Glaubens, zu dessen Grundlage, zu Jesus“: Botschaft des Vorsitzenden der Bischofskonferenz

Dienstag, 23 Januar 2007

Lima (Fidesdienst) - Die Peruanische Bischofskonferenz (CEP) versammelt sich vom 22. bis 26. Januar in Lima zu ihrer 89. Vollversammlung. Das Thema der Veranstaltung lautet: „Bildung der Laien: Identität, Engagement und Mission“. In der Eröffnungsansprache betonte der Vorsitzende der Peruanischen Bischofskonferenz die Bedeutung des gegenwärtigen Augenblicks für die Kirche im Hinblick auf die bevorstehende V. Generalkonferenz des CELAM, „ein Ereignis, das zweifelsohne die freudige und aktuelle Verkündigung des Evangeliums unter unseren Völkern und Nationen in den Mittelpunkt stellen wird“. „Bei der V. Generalkonferenz in Aparecida“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz weiter, „muss die ganze Kirche antworten und zwar für die ganze Kirche, und diese Antwort soll alle Menschen und jeden Einzelnen erreichten, damit dies gelingt, dürfen wir nicht nur von der sozialen Realität ausgehen sondern vor allem von den religiösen und kirchlichen Gegebenheiten“.
Der Vorsitzende der Peruanischen Bischofskonferenz erinnert jedoch auch an die gegenwärtige politische und gesellschaftliche Lage und die Beschlüsse der Regierung, die „es bei bestimmten Anlässen notwendig machen, dass die Hirten sie mit ihrem Licht erleuchten, indem diese ihre Aufgabe als Jünger des Herrn der Geschichte und des Lebens ausüben und als Verkünder des Heils mit der Klarheit des Evangeliums“. Erzbischof Miguel Cabrejos betont, dass „die Diktatur des Relativismus, ungezügelte Leidenschaften, die Hindernisse im Hinblick auf das Recht auf Leben, die neuen kulturellen Areopage und die Vergötterung gesellschaftlicher und politischer Strukturen“ zu den Hauptproblemen gehören, die das Land und den ganzen Kontinent betreffen, und die uns eine Zeit erleben lassen, „die der zeit der ersten Jahrhunderte der Kirche sehr ähnlich sind, jenen Jahrhunderten, in denen die Missionare sehr fruchtbare Werke vollbrachten“. Unter den wichtigsten Herausforderungen, denen Peru heute gegenübersteht, nannte der Vorsitzende der CEP den Rückgang der religiösen Praxis unter den Katholiken, die vor allem auf das Anwachsen nichtkatholischer Gruppen in den 50er Jahren zurückzuführen sei: „gegenwärtig bezeichnen sich zwischen 15 und 20% der Peruaner als Mitglieder einer nichtkatholischen religiösen Institution“. Er weist auch hin auf „eine wachsende Kluft zwischen den Geburtenzahlen und der Zahl der Taufen hin… über 25% der peruanischen Schüler sind nicht getauft und die Zahl der Besucher bei den Sonntagsgottesdiensten geht konstant zurück2.
Außerdem bestehe die dringende Notwendigkeit sich dafür einzusetzen, dass „das Gesetz der Natur respektiert wird, unabhängig von dem Glauben, zu dem man sich bekennt“, insbesondere angesichts der zahlreichen Angriffe auf das Leben. In diesem sinn äußert der Vorsitzende der CEP aus seine Sorge hinsichtlich des Dokuments mit dem Titel „Klinische Richtlinien zum Abbruch der Schwangerschaft in den ersten 22 Wochen“, das bald veröffentlicht werden soll. Abschließend weist er auf die großen Veränderungen hin, zu denen es in Peru seit der Machtübernahme durch neue Führungskräfte kam: es bestünden zwar große Erwartungen, doch wie dies bereits andere Male vorkam, „werden Vorschläge gemacht, die nicht immer mit der Würde des Menschen übereinstimmen und mit den grundlegenden Werten, die für eine richtige gesellschaftliche Ordnung notwendig sind“, aus diesem Grund sei es notwendig, „dass die Kirche mutig ihre Stimme erhebt, damit im Licht des Evangeliums, der Glaubens- und der Soziallehre der Kirche die christliche Kultur geschützt wird, die in vielen Jahrhunderten der Evangelisierung entstand“.
Der vorsitzende der CEP bezeichnete abschließend die „Neuevangelisierung als eine reelle und dringliche Notwendigkeit unserer Kirche“, denn „es gibt nichts, was mehr zur Erneuerung beiträgt, als die Rückkehr zu den Quellen unseres Glaubens, zu dessen Grundlage, zu Jesus“. „Heute brauchen wir mehr denn je“, so der Erzbischof, „eine Kirche mit gemeinsamen pastoralen Kriterien, die in ihrer Gesamtheit die großen und dringlichen Herausforderungen mit koordinierten Evangelisierungsstrategien angeht. Eine Pastoral auf der Grundalge des Evangeliums an der das Ganze Gottesvolk teilhat“ (RG) (Fidesdienst, 23/01/2007 - 53 Zeilen, 624 Worte)


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