ASIEN/PHILIPPINEN - „Auswanderung und Menschenhandel auf den Philippinen: eine pastorale Herausforderung über die Landesgrenzen hinaus“. Ein Beitrag des Scalabrini Missionars Pater Fabio Baggio

Dienstag, 16 Januar 2007

Manila (Fidesdienst) - Neben der von internationalen rechtlichen Bestimmungen geregelten offiziellen menschlichen Mobilität und legalen Auswanderung gibt es auch das Phänomen des Menschenhandels, das hunderttausende von Menschen betrifft, die Opfer dieses Phänomens werden. Anlässlich des Weltmigrantentags, den die katholische Kirche am 14. Januar begeht, veröffentlicht der Fidesdienst Auszüge aus einem Beitrag des im „Scalabrini Migration Center“ tätigen Scalabrini Missionars P. Fabio Baggio, der unter dem Motto „Exodus“ auch internationale Seminare organisiert, bei denen Mitarbeiter der Pastoral unter den Migranten sich fortbilden können.
Der Missionar betont in seinem Beitrag vor allem den Anstieg bei der Zahl der philippinischen Auswanderer: insgesamt betrifft dieses Phänomen rund 10% der Gesamtbevölkerung (rund 8 Millionen Menschen und jedes Jahr kommen weitere 800.000 hinzu) und führt zu einem „parallelen Markt“ des Menschenhandels durch verbrecherische Organisationen.
„Die illegale Auswanderung“, so P. Baggio, „ist weit verbreitet und scheint eine Alternative zu sein, wenn es darum geht, die offiziellen Wege zu umgehen. Die besondere Dynamik einer solchen Auswanderung führt unvermeidlich zu Verbindungen mit dem Phänomen des Menschenhandels, zu dem es auf den Philippinen noch keine offiziellen Daten gibt. Die Verbindung zwischen illegaler Auswanderung, organisiertem Verbrechen und Menschenhandel scheint jedoch wunderbar zu funktionieren, und man hört davon immer wieder in der internationalen Öffentlichkeit“.
Wie der Missionar erklärt sind die Gründe für eine so zahlreiche Auswanderung vor allem im wirtschaftlichen Umfeld zu suchen (extreme Armut, Mangel an Bodenschätzen, zunehmende Arbeitslosigkeit, fehlende Zukunftsperspektiven), weshalb er auch darauf hinweist, dass „die philippinische Regierung die Massenauswanderung als eine der wichtigsten Entwicklungsstrategien betrachtet!. Und in der Absicht, weitere Arbeitsplätze außerhalb des Landes zu schaffen, „lässt sie der privaten unternehmerischen Initiativen in diesem Bereich großen Spielraum“. Dies begünstige auch die kriminellen Aspekte des Phänomens und die Blüte illegaler Agenturen, die auf dem Schwarzmarkt der Auswanderung tätig sind, wo es zu Missbrauch und Ausbeutung kommt. Die Auswanderung und deren Verbindungen zum illegalen Menschenhandel sind deshalb nach Ansicht des Missionars eine der größten Herausforderungen für die Kirche im dritten Jahrtausend. (Fidesdienst, 16/01/2007 - 35 Zeilen, 357 Worte)


Teilen: