ASIEN/INDIEN - Nach den jüngsten Episoden der Gewalt fordern katholische Gemeinden mehr Schutz und setzen dabei ihre pastorale Tätigkeit unverändert fort

Dienstag, 5 Dezember 2006

New Delhi (Fidesdienst) - Ein katholische Laie wurde in Kaschmir ermordet und eine katholische Schule wurde in Tamil Nadu geplündert: die katholische Glaubensgemeinschaft in Indien war in den vergangenen Tagen Zielscheibe von Übergriffen, die den Katholiken in verschiedenen Teilen des Landes Sorge bereiten. „Doch das allgemeine Klima hat sich nicht geändert. Unsere pastorale Tätigkeit wird unverändert fortgesetzt. Wir schreiten gläubig und im stetigen Gebet voran, und wissen, dass ein Großteil der indischen Bevölkerung diese Angriffe verurteilt und uns Christen wohlwollend gegenübersteht“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche im Gespräch mit dem Fidesdienst. Der Beobachter warnt vor übertriebener Verbreitung von Panikstimmung.
In den vergangenen Tagen hatten verschiedene katholische Gemeinden für bei öffentlichen Kundgebungen zur Religionsfreiheit und Harmonie aufgefordert und gleichsam von den Behörden mehr Schutz gebeten.
In Jammu und Kachmir wurde der engagierte katholische Laie Bashir Tantry von einem noch nicht identifizierten Killer kaltblütig ermordet. Die Polizei vermutet, dass es sich um einen Mord mit religiösem Hintergrund handelt, da Bashir Tantry sich vom Islam zum katholischen Glauben bekehrt hatte. Die kleine katholische Gemeinde des Staates unter Leitung von Bischof Celestine Elampassery forderte von der Polizei mehr Schutz und Sicherheit.
In Tamil Nadu (im Süden Indiens) wurde die katholische Schule „St. Fatima“ in Omalur im Distrikt Salem von hunderten Vandalen überfallen, die Bibeln verbrannten und eine Kappelle zerstörten. Der Verband der katholischen Vereine in Tamil Nadu forderte von den zuständigen Behörden die Festnahme der Verantwortlichen, die bereits identifiziert wurden und Ermittlungen zu Fakten und Mandanten. Zu der Gewalt kam es, nachdem bekannt wurde, dass ein Mädchen, das die Schule besuchte, aus noch unbekannten Gründen starb.
Die katholischen Religionsvertreter baten die Regierung des Staates um Schutz für katholische Schulen und Sozialeinrichtungen und um die umgehende Freilassung der Schwestern der Schule „St. Fatima“, die ohne Grund festgenommen wurden. (PA) (Fidesdienst, 05/12/2006 - 28 Zeilen, 312 Worte)


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