VATIKAN - „Die Versprechen zur Reduzierung der Verschuldung und zur Entwicklungshilfe müssen eingehalten werden, damit Afrika geholfen wird“: Vortrag des Ständigen Beobachters des Heiligen Stuhls bei der 61 Sitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen

Freitag, 13 Oktober 2006

New York (Fidesdienst) - „Es müssen neue Formen der Solidarität auf bilateraler und multilateraler Ebene geschaffen werden, durch das entschiedenere Engagement aller in der Überzeugung davon, dass das Wohl der Völker Afrikas eine unverzichtbare Voraussetzung für das Erlangen des Gemeinwohls ist“, so Erzbischof Agostino Migliore, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, in einem Aufruf zur Entwicklungshilfe in Afrika bei der 61. Sitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen, die derzeit in New York tagt.
Erzbischof Migliore sprach zum Punkt 62(a) der Tagesordnung im Hinblick auf „Eine neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas. Fortschritte bei der Verwirklichung und der internationalen Unterstützung“. Die neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (New Partnership for Africa’s Development - NEPAD) wurde im Oktober 2001 in Abuja (Nigeria) von den Staats- und Regierungschefs in Südafrika, Nigeria, Senegal, Algerien und Ägypten entdeckt.
„Bereits bei der Gründung vor fünf Jahren hatte die NEPAD eine Führungsrolle bei verschiedenen Initiativen, die zur Umsetzung der Versprechen, die den Völkern in Afrika gemacht wurden, beitragen sollten“, so der Vatikanvertreter in seiner Ansprache. „Die NEPAD wurde besonders begrüßt, weil es sich um eine afrikanischen Einrichtung handelt, die von Afrikanern geleitet wird, und die eine gemeinsame afrikanische Vision widerspiegelt und sich um die Bekämpfung der Armut und die Zusammenarbeit auf dem Weg der Entwicklung und des Wachstums bemühen will. Diese Ziele stimmen mit dem Engagement der internationalen Staatengemeinschaft überein, die die Armut bis zum Jahr 2015 halbieren möchte“.
„Damit wir dieses Ziel erreichen können“, so Erzbischof Migliore, „muss es eine neue politische Kultur geben, insbesondere im Bereich der internationalen Zusammenarbeit. Die noch ungelöste Frage der Auslandsverschuldung verschiedener Länder und das Zögern, wenn es darum geht, den betroffenen Staaten bei den internationalen Handelsbeziehungen eine besondere Beachtung zu schenken, sind Probleme, die dringend einer Lösung bedürfen“.
„Noch nie so sehr wie heute war es eine grundlegende Voraussetzung für den Frieden in der Welt, das die gegenseitige Abhängigkeit zwischen armen und reichen Ländern anerkannt wird, denn auf diese Weise wird die Entwicklung von uns allen als eine gemeinsame Aufgabe betrachtet werden: ansonsten wird es auch in den Regionen, die sich bisher durch Fortschritt auszeichneten, einen Rückschritt geben“, so der Nuntius.
„Als Mittel zur Hilfe beim Aufbau der internationalen Zusammenarbeit und bei der Stärkung der Solidarität, fordert meine Delegation die Einhaltung der Versprechen über die Reduzierung der Auslandsverschuldung oder deren Streichung und hinsichtlich der Bereitstellung von 0,7% des Bruttoinlandsprodukts für die Entwicklungshilfe“, so Erzbischof Migliore, der auch die Bedeutung des weiteren Bemühens um die Bildung der Jugendlichen betont, die „für das Erreichen der Entwicklungsziele von ausschlaggebender Bedeutung ist“. (LM) (Fidesdienst, 13/10/2006 - 39 Zeilen, 450 Worte)


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