VATIKAN - Am morgigen Sonntag wird Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz vier Selige heilig sprechen

Freitag, 13 Oktober 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Am kommenden Sonntag, den 15. Oktober 2006, dem 28. Sonntag im Jahreckries, wird Papst Benedikt um 10.00 Uhr auf dem Petersplatz einen Gottesdienst feiern und dabei vier Selige zur Ehre der Altäre erheben: Rafael Guizar Valencia (1878-1938), Bischof; Philipp Smaldone (1848-1923), Priester, Gründer der Kongregation der Salesianerinnen von den heiligen Herzen; Rosa Venerini (1656-1728), Jungfrau, Gründerin der Kongregation der „Maestre Pie Venerini“; Theodore Guerin (Anne-Therese) (1798-1856), Jungfrau, Gründerin der Kongregation der Schwestern von der Vorsehung der heiligen Maria „ad Nemus“ („Saint Mary of the Woods).
Rosa Venerini wurde am 9. Februar 1656 in Viterbo geboren. Als junges Mädchen suchte sie lange nach dem Weg, den sie beschreiten wollte, um Gott und den Mitmenschen zu diene und ging dabei auch für kurze Zeit in ein Klausurkloster. Nach dem Tod der Eltern und eines Bruders, begann Rosa Mädchen und junge Frauen aus der Nachbarschaft zum gemeinsamen Rosenkranzgebet in das Haus des Vaters einzulanden. Dabei bemerkte sie, dass diese Frauen in einem erschreckenden Zustand der materiellen, kulturellen und sittlichen Armut lebten. Nach eingehender Überlegung gründete sie am 30. August 1685 mit Unterstützung der Jesuitenpatres die Schule der „Maestre Pie Venerini“: es war die erste öffentliche Schule für Mädchen in Italien und sollte der geistlichen Erhebung und einer gesunden Emanzipation der Frau dienen. In den darauf folgenden Jahren Gründete Rosa auf Bitte der jeweiligen Bischöfe zahlreiche Schulen in verschiedenen Dörfern und Städten Italiens. 1713 eröffnete sie auch in Rom eine solche Schule, die Papst Clemens XI. selbst bei einem Besuch für ihre große apostolische Arbeit lobte. Rosa Venerini starb am 7. Mai 1728 in Rom. Heute sind die „Maestre Pie Venerini“ in Europa, Asien, Afrika und Amerika tätig. Unter den Lehrerinnen, die von Rosa Venerini war eine besonders begabte junge Frau, Lucia Filippini, die bereits heilig gesprochen wurde.
Theodore Guerin (Anne-Therese) wurde am 2. Oktober 1798 in Etables (Frankreich) geboren. Bereits im Alter von 10 Jahren verspürte sie den Wunsch sich Gott zu weihen, doch erst mit 23 Jahren trat sie in das Noviziat der Schwestern von der Vorsehung in Ruillé-sur-Lire ein. Am 8. September 1825 legte sie die zeitlichen Gelübde ab und nahm den Namen Theodore an. 1831 legte sie die ewigen Gelübde ab. Dank ihrer erzieherischen und apostolischen Qualitäten wurde sie zur Oberin des Werkes in einem besonders schwierigen Umfeld ernannt. 1840 wurde sie in die Vereinigten Staaten entsandt, wo sie in Vicenne eine kleine Schwesterngemeinschaft leitete. Nach ihrer Ankunft wurden die Schwestern dort in ein Wüstengebiet geschickt, wo besonders große Armut herrschte. 1843 kehrte Schwester Theodore nach Frankreich zurück, wo sie genaue Handlungsrichtlinien erhalten sollte. Der Generalrat beschloss die Trennung der Amerikanischen Mission vom Orden und Schwester Theodore wurde Generaloberen und Gründerin der neuen Kongregation der Schwestern von der Vorsehung von Saint Mary of the Woods. Aufgrund anhaltender Missverständnisse zwischen ihr und dem Bischof kann es dazu, dass sie das Amt der Oberin ablegen musste und von ihren Gelübden suspendiert wurde. Die nachfolgenden Bischöfe zeigten jedoch mehr Verständnis gegenüber der Ordensfrau und ihrer Mission. Schwester Theodore rieb sich bis zum Schluss in ihrer apostolischen Tätigkeit auf und gründete mehrere Schulen im Bundesstaat Indiana. Als sie am 14. Mai 1856 starb hatte ihr Orden viele Mitglieder, war lebendig und wurde respektiert. Die Ordensfrau liebte Gott, das Gottesvolk, die Schwestern von der Vorsehung, die römisch-katholische Kirche und alle, denen sie begegnete, aus tiefem Herzen. Sie schloss niemanden von ihrem Dienst und ihrem Gebet aus, denn sie wollte ihr Leben dazu nutzen, Gott bekannt zu machen und die Menschen zu einem besseren Leben hinführen. (SL) (Fidesdienst, 13/10/2006 - 49 Zeilen, 597 Worte)


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