VATIKAN - AVE MARIA von Don Luciano Alimandi - „Man kann sich das Leben der Kirche nicht ohne Rosenkranz vorstellen“

Mittwoch, 11 Oktober 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Im Monat, der traditionsgemäß dem Rosenkranz gewidmet ist, sind die gläubigen aufgefordert sich mit tiefer Zuversicht der Fürbitte der allerseligsten Jungfrau Maria anzuvertrauen. Dabei hilft uns die Kirche, die sich vor allem durch ihre Zeugen, mit Aufforderung zu einer Liebe und transparenten Verehrung gegenüber der Gottesmutter und unserer Mutter an unser Herz wendet; diese Verehrung ist wie das Salz im Leben des Christen.
Seine Heiligkeit Benedikt XVI. hat erst vor kurzem an eine bedeutende Aussage des damaligen Patriarchen von Venedig, Kardinal Albino Luciani, erinnert, der genau an dem Tags Papst Johannes Paul I. wurde, an dem Polen seine Schutzpatronin feiert: die Madonna von Tschenstochau (26. August 1978).
Wir wollen hierzu die Worte von Papst Benedikt XVI. lesen: „Schließlich möchte ich an seine Marienverehrung erinnern. Als er Patriarch von Venedig war schreib er einmal: ‚Es ist nicht möglich, unser Leben, das Leben der Kirche ohne den Rosenkranz, die Marienfeiertage, die Marienheiligtümer oder die Marienikonen vorstellen’. Es ist schön, dieser Aufforderung nachzukommen und wie er es tat im demütigen Anvertrauen an die Gottesmutter das Geheimnis der täglichen Harmonie und eines tätigen Engagements für den Frieden in der Welt zu finden“ (Papst Benedikt XVI. am Ende der Vorführung des Films „Papa Luciani: il sorriso di Dio“, 9. Oktober 2006).
„Es ist nicht möglich, uns ein Leben ohne …den Rosenkranz vorzustellen“. Diese Worte hinterlassen ein Zeichen und der Heilige Vater erinnert uns vor allem an deren Authentizität und Aktualität. Wie könnte man sich an Leben, eine christliche Existenz, nicht ohne Diejenige vorstellen, die Gott als Mutter für seinen Sohn Jesus und für jeden Einzelnen unter uns ausgesucht hat: den wir sind Kinder durch den Sohn!
In der Tat Lehrt uns die Kirche ganz klar, dass die geistliche Mutterschaft der Jungfrau Maria eine „tröstende Wahrheit“ ist „an die alle Christen glauben sollen“, wie der Diener Gottes Paul VI. in seinem Apostolischen Schreiben „Signum Magnum“ schrieb.
„Wie jede menschliche Mutter ihre Aufgabe nicht auf das Gebären eines neuen Menschen beschränkten kann, sondern ihre Kinder ernähren und erziehen muss, so verhält sich auch die allerseligste Jungfrau Maria. Nachdem sie am heilbringenden Opfer des Sohnes teilnahm und auf so innige Weise, dass sie nicht nur von ihm zur Mutter des Jüngers Johannes bestimmt wurde sondern - es sei mir erlaubt, dies zu behaupten - zur Mutter des ganzen Menschengeschlechts, das er in gewisser Weise vertrat, setzt sie nun vom Himmel aus ihre mütterliche Funktion der Mitarbeit bei der Geburt und der Entwicklung des göttlichen Lebens in den einzelnen Seelen der erlösten Menschen fort. Dies ist eine sehr tröstende Wahrheit, die mit dem Segen des allwissenden Gottes wesentlicher Bestandteil des menschlichen Heils ist; daran sollen deshalb alle Christen glauben.“ (vgl. Signum Magnum, Nr. 6)
Dieses Apostolische Schreiben wurde 1967 zum fünfzigsten Jahrestag der Erscheinung der Madonna von Fatima veröffentlicht, als Paul VI. als Pilger des Friedens nach Fatima reiste. Zweifelsohne ist die Botschaft, die Maria den drei portugiesischen Hirtenkindern anvertraute, im vergangenen Jahrhundert und in unseren heutigen Tagen ein vielsagendes Zeichen der mütterlichen Fürsorge der Gottesmutter für uns, ihre Kinder; eine Botschaft, die das Leben vieler Glaubenden berührte und verwandelte.
An dieser Stellen denken wir spontan an einen unter ihnen, einen authentischen Apostel der Botschaft von Fatima, den Bischof und Jesuitenpater Pavel Maria Hnilica, der am vergangenen 8. Oktober starb und der sein ganzes Leben der Verbreitung dieser „tröstenden Wahrheit“ der geistlichen Mutterschaft der allerseligsten Jungfrau Maria gewidmet hatte.
Diese Beispiele ermutigen viele Jungendliche und auch weniger junge Gläubige, zu erkennen, dass das Leben ein wunderbares Abenteuer ist, das umso faszinierender wird, angesichts der ewigen Jugend Gottes, die zu allen Zeugen und an jedem Ort durch die Verkündigung des Evangeliums sichtbar und spürbar wird. So sind auch wir aufgefordert Tag um Tag, Geheimnis um Geheimnis „das Kind und seine Mutter“ zu sehen und zu verehren (Mt 2,11) und die Freude, ihn gefunden zu haben, nicht für uns zu behalten, sondern an alle weiterzugeben, denen wir auf unserem Weg begegnen. (Fidesdienst, 11/10/2006 - 57 Zeilen, 668 Worte)


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