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Davao (Fidesdienst) - Am 9. und 10. Oktober wird sich die Konferenz der Bischöfe und Ulama (Bishops-Ulama Conference, BUC) auf Mindanao zu so genannten „Friedensberatungen“ versammeln. Ziel ist es, den derzeitigen Stillstand zu überwinden und den Friedensprozess wieder in Gang zu bringen.
Es handelt sich um eine außerordentliche Versammlung zur Überwindung einer „Notlage“, wie der Koordinator der Konferenz, Erzbischof Fernando Cavalla von Davao gegenüber dem Fidesdienst bekräftigt. Der Erzbischof koordiniert die Konferenz zusammen mit dem muslimischen Vertreter Mahid Mutilan und mit dem protestantischen Bischof Hilario Gomes. Das Land wartet dringend auf einen Beitrag der Religionsführer, damit die Verhandlungen zwischen der Regierung und der Guerillagruppe der „Moro Islamic Liberation Front“ (MILF) wieder aufgenommen werden. Bei dem bevorstehenden Treffen sollen Vorschläge gesammelt werden und das Engagement der religiösen Institutionen, Ordensgemeinschaften, Bewegungen und Verbände soll neue Impulse erhalten-
An dem Treffen in Davao werden auch Mohagher Iqbal, einer der Anführer der MILF und Silvester Afable teilnehmen, der als Regierungsvertreter an den Verhandlungen teilnimmt. Die Regierung und die MILF konnten sich bei der Verhandlungsrunde am 6. 7. September bisher nicht über die uralte Landbesitzfrage einigen-
In einer Verlautbarung forderte die BUC die Regierung und die MILF bereits in den vergangenen Tagen auf „die Verhandlungen wieder aufzunehmen und so bald als möglich einen friedlichen und respektvollen Dialog fortzuführen“, wobei sie darauf hinwiesen, dass „der Dialog der einzige Weg zur Lösung der Probleme ist“.
„Wir und unser Volk“, so die Konferenz, „haben lange auf die Ergebnisse der Friedensverhandlungen gewartet. Heute sind wir besorgt, weil es zu einem Stillstand gekommen ist. Wir glauben, dass auch soziale und politische Fragen berücksichtigt werden sollten und für sie auf der Grundlage sittlicher und geistlicher Werte eine Lösung gefunden werden kann.
Die BUC wurde 1996 gegründet. Ihr gehören heute 34 katholische Bischöfe, 18 protestantische Bischöfe und 24 Ulama aus Mindanao, der Insel im Süden der Philippinen, wo die muslimische Minderheit lebt, an.
Seit einem Jahrzehnt bemühen sich christliche und muslimische Religionsvertreter gemeinsam um den Frieden im Süden der Philippinen und hoffen weiterhin auf einen „gerechten Frieden, der keine Verlierer, sondern nur Sieger kennt“. Die Religionsführer sind davon überzeugt, dass die Glaubensgemeinschaften zur Bekämpfung des Terrorismus und der Armut beitragen und das harmonische Zusammenleben fördern können. (PA) (Fidesdienst, 02/10/2006 - 36 Zeilen, 386 Worte)
