AMERIKA/HAITI - Hurrikan Melissa, Banden, Diebstähle, Überfälle und Entführungen: Trotz der dramatischen Lage geben die Menschen die Hoffnung nicht auf

Montag, 17 November 2025

MM

Pourcine-Pic Makaya (Fides) – Erneut kam es in der vergangenen Woche zu Schüssen und gewalttätigen Zusammenstößen, denen die wehrlose Bevölkerung zum Opfer fiel. Zu den jüngsten Ereignissen zählt eine Schießerei zwischen US-Marines und Mitgliedern einer Bande, nachdem vor der US-Botschaft in Haiti Schüsse gefallen waren. Dieser jüngste Vorfall wurde als „schwerwiegendsten Angriff auf US-Personal ” bezeichnet, die sich in diesem Jahr bei der Botschaft ereignet hat, und verdeutlicht die ernste Sicherheitslage in Haiti, wo Banden wie die von Jimmy „Barbecue” Chérizier etwa 90 % der Hauptstadt kontrollieren. Auch der verheerende Hurrikan Melissa hat Raubüberfälle, Autodiebstähle, sexuelle Übergriffe und Entführungen zum Zwecke der Erpressung nicht gestoppt.
In dieser von Kriegen verwüsteten Welt, die eine Folge des Strebens der Starken nach Kontrolle über die Schwachen ist, gibt es Menschen, die sich dafür entschieden haben, ihr Leben der Hoffnung auf ein besseres Leben für ein Volk zu widmen, das sich aufgrund des Bürgerkriegs und der besonders heftigen Wetterereignisse in diesen Regionen in einer dramatischen Lage befindet. Unter ihnen ist der italienische Kamillianer-Missionar, Pater Massimo Miraglio, der berichtet, dass er endlich in sein Dorf Pourcine-Pic Makaya zurückkehren konnte, wo sich die katholische Gemeinde befindet, deren Pfarrer er ist (vgl. Fides 5/11/2025).
„Seit Mitte letzter Woche habe ich es endlich geschafft, in die Pfarrei zurückzukehren“, schreibt er an Fides. „Der Weg dorthin ist nach wie vor sehr beschwerlich, da mehrere Abschnitte nach dem verheerenden Hurrikan Melissa nur mit großer Vorsicht befahrbar sind. Jérémie blieb zwar verschont, doch das Gleiche kann man vom Gebiet der Pfarrei nicht behaupten“, fährt er fort. „Das gesamte Hochtal, in dem sich die Pfarrei befindet, wurde zwei Tage lang von starken Winden und sintflutartigen Regenfällen heimgesucht. Viele haben ihre Bohnenernte verloren, ihre Gärten wurden verwüstet und zahlreiche Ziegen und Hühner gingen verloren. Zahlreiche Häuser in den entlegensten Ortschaften oberhalb der Hochebene, auf der Pourcine-Pic Makaya liegt, wurden zerstört. Drei Wochen später beginnen nun die am stärksten betroffenen Bananenplantagen, die gesäubert wurden, wieder Hoffnung zu machen, und das erste große Blatt ist ein Zeichen der Wiedergeburt. Auch viele Kaffeepflanzen wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen, und die Baumschule hat ihre schöne Vegetationsdecke verloren, und die Setzlinge wurden stark beschädigt. Die Menschen haben einen Großteil ihrer Kaffeeernte verloren, nur einige niedrigere Pflanzen, die in Mulden stehen, sind verschont geblieben“.
In diesem Bild der Verwüstung, aber auch der Hoffnung, hebt Pater Massimo die Prioritäten hervor, nämlich „einige Abschnitte der Wege, die zur Hochebene führen, und die Anbauflächen zu säubern, damit die Natur wieder aufleben kann“. „Der Schulbetrieb wurde wieder aufgenommen“, fügt der Missionar hinzu, „nachdem über 50 Menschen letzte Woche in der Schule und in der Kirche Zuflucht gefunden hatten. Eine Priorität ist es nun auch, eine Unterkünfte für die nächste Saison zu schaffen.“
(AP) (Fides 17/11/2025)

MM


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