Archdiocese of Nagasaki
Nagasaki (Fides) – „Der Weg des Evangeliums” lautet der Name des neuen Pilgerwegs, der im Süden Japans angelegt werden soll, an den Orten, an denen die ersten Missionare wirkten und wo sich die außergewöhnliche Erfahrung der „verborgenen Christen” entwickelte. Das Projekt eines „spirituellen Weges” – wie es viele auf der Welt gibt, angefangen beim bekannten Jakobsweg in Spanien – wurde im Rahmen der kulturellen Aktivitäten der Initiative „Thesaurum Fidei” in der Erzdiözese Lucca konzipiert. Es wird in Zusammenarbeit mit der Bruderschaft von Santiago de Compostela in Perugia und den japanischen Präfekturen Kagoshima, Kumamoto und Nagasaki sowie den beteiligten Gemeinden und in engem Kontakt mit den japanischen Diözesen Kagoshima, Nagasaki und Fukuoka durchgeführt. Die Idee entstand im Rahmen einer Reise einer Delegation der Diözese Lucca nach Japan im September 2025 und wurde von den lokalen Zivilbehörden, insbesondere denen von Kumamoto und Nagasaki, vom Bürgermeister von Amakusa und von verschiedenen öffentlichen und privaten japanischen Institutionen begrüßt.
Bei diesen Treffen wurde der grobe Verlauf des Pilgerwegs festgelegt, einer christlichen Pilgerroute zwischen Kagoshima und Nagasaki, die die Orte der ersten christlichen Missionare wie Franz Xaver, Luis de Almeida und Alessandro Valignano berührt, um die Spiritualität und die kulturellen und landschaftlichen Schönheiten eines für die Geschichte der Kirche wertvollen Erbes wiederzuentdecken und aufzuwerten.
Dieses Erbe hat bereits internationale Anerkennung gefunden: 2018 hat die UNESCO die Aufnahme der „verborgenen christlichen Stätten” in den Präfekturen Nagasaki und Kumamoto in die Liste des Weltkulturerbes genehmigt. Diese wichtige Anerkennung hat es ermöglicht, viele kulturelle Initiativen sowohl in Japan als auch im Ausland auf den Weg zu bringen.
Auch Papst Franziskus konnte anlässlich seines Besuchs in Japan im November 2019 einige dieser Stätten in der Stadt Nagasaki kennenlernen und empfing im November 2024 in Rom die Mitglieder der „Hidden Christians Research Association”. Beide Begegnungen haben das Zeugnis des tiefen Glaubens und der Beharrlichkeit der japanischen christlichen Gemeinschaft, die nach den Verfolgungen christlicher Missionare seit Ende des 16. Jahrhunderts fast drei Jahrhunderte lang einen wichtigen spirituellen Schatz bewahrt hat, gewürdigt.
Am Tag nach der Reise der Diözese Lucca zum Gedenken an den 400. Jahrestag des Martyriums des Dominikanermissionars Angelo Orsucci aus Lucca (1622-2022), bei der der enorme Wert der Geschichte des Christentums in den Regionen von Kyushu deutlich wurde, entstand das Projekt „Thesaurum Fidei“, das von der Erzdiözese Lucca gefördert wird und zum Ziel hat, das kulturelle und spirituelle Erbe des Christentums durch Forschung, historische Erinnerung und interkulturellen Dialog zu würdigen.
Das Projekt umfasste Konferenzen, Ausstellungen und Veröffentlichungen, die dazu beitrugen, weitere Möglichkeiten zur Entwicklung von Ideen zu schaffen, um die wertvolle Erfahrung jener Gläubigen, die Christus in ihren Herzen bewahrten, als das Christentum verboten und alle Missionare vertrieben wurden, zu würdigen und der weltweiten katholischen Gemeinschaft als Zeugnis des Glaubens zu schenken.
Die alte Geschichte wurde auch im speziellen Format der Manga-Comics nacherzählg, dank der Zeichnungen der Manga-Künstlerin Kan Takahama. Mit einer japanischen Delegation war die Zeichnerin kürzlich zu Gast bei der Ausgabe 2025 der „Lucca Comics & Games”, wo sie ihre Werke vorstellte, die den Jungen und Mädchen von heute die außergewöhnliche Geschichte erzählen sollen, die sich ab 1600 in Japan ereignet hat.
(PA) (Fides 8/11/2025)