EUROPA/FRANKREICH - Gedenkfeier in Paris: Die Heiligen der Pariser Mission in Korea

Sonntag, 21 September 2025

Von Pascale Rizk



Paris (Fides) – Auch in Paris wurde das Fest des Heiligen Andreas Kim Taegon und seiner Gefährten gefeiert. Die insgesamt 103 Märtyrer, die von der Kirche heiliggesprochen wurden, wurden während der Verfolgungen der Joseon-Dynastie in Korea getötet. In der französischen Hauptstadt wurde am Samstag, dem 20. September, dem Fest der Heiligen, in der Kapelle der Gesellschaft für die Außenmissionen von Paris (Missions Étrangères de Paris in der Rue du Bac ihrer gedacht.
An der Messe unter Vorsitz des Bischofs von Amiens, Gérard Le Stang, nahmen viele Gläubige teil, die zusammen mit den koreanischen Priestern in einer Prozession zur Krypta zogen, wo die Reliquien der koreanischen Märtyrer mit Weihrauch bedacht wurden und die berühmte Hymne der Märtyrer, die ihnen gewidmet ist, auf Französisch und Koreanisch gesungen wurde.
Das erste Apostolische Vikariat wurde in Korea 1831 von Papst Gregor XVI. errichtet und dann der Obhut der Priester der Pariser Mission (Missions Étrangères de Paris, MEP) anvertraut. Ihr direktes Engagement begann mit Barthélemy Bruguière (1792-1835), der nach seiner Tätigkeit als Koadjutor des Apostolischen Vikars von Siam in Thailand der erste Apostolische Vikar Koreas wurde. Um Unterstützung für dieses bedeutende und wichtige Unterfangen zu erhalten, hatte Bruguière bereits die Patres Jacques Chastan, Pierre Maubant und Laurent Imbert mit ins Boot geholt; doch er selbst erreichte die Halbinsel nie, da er in der Mandschurei den Tod fand.
So begann das Apostolat der MEP in Korea, zunächst mit der Ankunft von Pater Maubant. Später wurden drei Koreaner nach Macao entsandt, die mit der Priesterausbildung betraut waren: Andreas Kim Taegon, Franz Xaver Choi und Thomas Choi.
Das Apostolische Vikariat wurde Laurent Imbert anvertraut, der vor seiner Abreise nach Korea zum Bischof geweiht worden war. Zusammen mit Chastan und Maubant begann er sein apostolisches Werk mit größter Diskretion, um die Behörden in einem bereits von Verfolgungen geprägten Klima nicht zu verärgern.
Innerhalb von drei Jahren hatte sich die Zahl der Getauften bereits verdoppelt. In einer Situation, in der es nach den Anzeigen eines Abtrünnigen im Jahr 1839 erneut zu Verfolgungen und Verhaftungen kam, wurden die drei Missionare am 21. September gemeinsam auf dem öffentlichen Platz von Saenamto enthauptet. Die Gemeinde zerstreute sich erneut, und die Grenzkontrollen wurden verschärft. Dies veranlasste Pater Jean Ferreol, der bereits 1843 zum Apostolischen Vikar von Korea ernannt worden war, im August 1845 den Seminaristen Andreas Kim Taegon in Shanghai zu weihen und ihn im Oktober desselben Jahres nach Korea zu entsenden. Etwa ein Jahr nach seiner Ankunft wurde auch er am 16. September 1846 getötet.
Zusammen mit den Bischöfen Siméon Berneux und Antoine Daveluy wurde Bischof Laurent Imbert am 6. Mai 1984 anlässlich der Reise von Papst Johannes Paul II. nach Korea in Seoul heiliggesprochen.
Aus der Gesellschaft der Auslandsmissionen von Paris wurden sieben weitere Priester heiliggesprochen: Pierre Maubant, Jacques Chastan, Just Ranfer de Bretenières, Louis Beaulieu, Pierre Dorie, Pierre Aumaitre, Martin-Luc Huin sowie der erste koreanische Priester Andreas Kim Taegon und 92 weitere Laien.
Derzeit leben acht koreanische Priester bei der Gesellschaft der Aulandsmissionen in Paris, um dort ihre Studien fortzusetzen. Der für seine Gastfreundschaft bekannte Ort ist auch ein Ort der Besinnung und Erholung für alle koreanischen Missionare in Afrika oder Lateinamerika, aber auch für diejenigen, die sich vor allem während der Sommerpause in Paris aufhalten. Pater Lumen Kwanhee Lee aus der Diözese Suwon, der derzeit in Paris ist, um sein Studium fortzusetzen, beginnt diesen Monat seinen Aufenthalt in der Einrichtung der MEP: „Hier zu sein, ermöglicht es mir, meinen Glauben neu zu beleben und mich an die Geschichten und Werte zu erinnern, die mir meine Vorfahren vermittelt haben.“
Pater Lumen stammt aus einer seit Generationen katholischen Familie. „Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zog sich meine Familie vor der Verfolgungen aufs Land zurück, wo sich das Grab von Andreas Kim in Mirine befindet, und blieb dort bis zur Generation meines Vaters, der noch in Mirine geboren wurde.“
Das Dorf Mirine (미리네) liegt in der Nähe von Euni (은이) in der Diözese Suwon. Vom Heiligtum von Mirine in Anseong bis zum Heiligtum von Euni in Yongin gibt es drei Hügel: den Hügel des Glaubens, den Hügel der Hoffnung und den Hügel der Nächstenliebe, zu denen die Seminaristen oft pilgern. „Andreas Kim Tae-gon war fast einen Monat lang als Seelsorger in Euni tätig“, schließt Pater Lee.
Die koreanische katholische Auslandsgemeinde in Paris befindet sich im 14. Arrondissement und wird jeden Sonntag von etwa 150 Gläubigen besucht. „Manchmal werden sie auch von ihren französischen Freunden begleitet”, erzählt Pater Paul Choi Younghee der erst vor sieben Monaten nach Paris gekommen ist, um die 300 Katholiken aus Korea in Paris zu betreuen.
„Die Messen werden von einer Gruppe junger Koreaner gestaltet. Mit dem Umzug von Korea nach Frankreich beginnen junge Katholiken, vor allem Studenten, die aufgehört hatten, zur Kirche zu gehen, dies hier wieder zu tun. Sie neigen eher dazu, ihr Erbe zu bewahren als ältere Menschen, die im Ausland getauft wurden. Sie pflegen ein starkes Zugehörigkeitsgefühl. Jedes Jahr feiern wir die Taufe von fünf oder sechs Personen”, erklärt der Pater, der in der Vergangenheit auch in der koreanischen Aulandsgemeinde in den Vereinigten Staaten tätig war. Die Messen werden auch donnerstags und freitags gefeiert, obwohl die koreanischen Gläubigen an den anderen Tagen der Woche oft Pfarreien in der Nachbarschaft besuchen. Jeden dritten Sonntag im Monat ist eine Messe den Jugendlichen gewidmet. Die heutige Kirche in der Nähe des Klosters der Heimsuchung war bis 1997 die Pfarrei der vietnamesischen Gemeinde. „Es ist geplant, die Räumlichkeiten zu vergrößern, sobald es die Umstände erlauben, um die Gläubigen aufzunehmen, die aufgrund des Platzmangels oft nach unten gehen, um die Messe im Fernsehen zu verfolgen“, schließt Pater Paolo.
(Fides 21/09/2025)


Teilen: