Manila (Fides) – Über 200 Organisationen schließen sich einem Aktionstag gegen Korruption an, der am 21. September in Manila stattfinden wird. Die Protestkundgebung, in deren Mittelpunkt die missbräuchliche Verwendung von Geldern für Hochwasserschutzprojekten stehen, fordert Transparenz und die Feststellung der Zuständigkeiten, damit die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden können. Die Bewegung sei „politisch ungebunden”, erklärte Francis Joseph Aquino Dee, Sprecher des sogenannten „Marsches der Millionen”, dessen Name auf die Veruntreuung von Geldern anspielt, die für Maßnahmen zur Vorbeugung von Naturkatastrophen vorgesehen waren, aber stattdessen in dunklen Kanälen verschwunden sind, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Bevölkerung hat. Die Initiative für den Marsch wurde vom „Church Leaders Council for National Transformation” ins Leben gerufen, der ein Netzwerk aus religiösen Gruppen, politischen Gruppierungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Universitäten geschaffen hat. Der öffentliche Protest – so erklären die Organisatoren, darunter Bischof Colin Bagaforo von Kidapawan und Pfarrer Abert Delvo, Präsident der „Catholic Educational Association of the Philippines” – fordert Gerechtigkeit für die Unregelmäßigkeiten bei den Projekten, durch die in einem Jahrzehnt bis zu einer Billion Pesos in die Kanäle der Korruption geflossen sein könnten.
Das Forum betont, dass es keine politischen Ziele verfolgt, sondern „den Kampf gegen Korruption fördert“, so Pfarre Delvo, wobei der Fokus auf Gesetzgebern, Auftragnehmern und Vermittlern liegt, die an der Nichtumsetzung bereits finanzierter Projekte beteiligt sind. Aus diesem Grund wird der Kongress aufgefordert, der neu gegründeten unabhängigen Infrastrukturkommission die Befugnis zu erteilen, die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen, die Ermittlungen wegen Korruption zu verstärken und die Einkommen aller Regierungsbeamten öffentlich zu machen.
Das Datum des Protests, der 21. September, markiert auch den 53. Jahrestag der Verhängung des Kriegsrechts im Land durch den ehemaligen Präsidenten Ferdinand Marcos Sr., Vater des derzeitigen Präsidenten. Die geplante Demonstration wird auch das „People Power Monument” in Quezon City entlang der Epifanio De los Santos Avenue (Edsa) erreichen, Schauplatz der friedlichen Revolution von 1986. Es wird mit mindestens 15.000 Teilnehmern gerechnet, die Bischof Bagaforo dazu ermutigt hat, weiß zu tragen, „als Symbol der Einheit und Hoffnung”.
In einer Erklärung der Organisatoren der geplanten Protestkundgebung heißt es: „Die Korruption, die den Staatshaushalt schädigt, wird unverhohlen betrieben, ohne dass die mutmaßlichen Täter auch nur den geringsten Versuch unternehmen, ihren obszönen Lebensstil zu verbergen. Unterdessen sind die meisten Filipinos sich selbst überlassen, ihre Häuser sind durch Flutkatastrophen zerstört und ihre Angehörigen sind von durch die Überschwemmungen übertragenen Krankheiten betroffen.” Die Vertreter des Netzwerks betonen, dass sie „die Empörung der Menschen“ festgestellt haben, die ihrer Meinung nach „ihren Höhepunkt erreicht hat“, und hoffen, dass sie „auf angemessene und konstruktive Weise zum Ausdruck gebracht wird“ und „sich gegen die Korruption richtet“.
Das Thema wurde unterdessen auch offiziell von Präsident Ferdinand Marcos Jr. angesprochen, der in seiner Rede zur Lage der Nation am 28. Juli auf die schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten hinwies und damit eine Lawine von Enthüllungen und Rücktritten auslöste. Im Mittelpunkt des Skandals steht die Veruntreuung von rund 118 Milliarden Pesos durch das Ministerium für öffentliche Arbeiten in den letzten drei Jahren. Es wird vermutet, dass die zur Minderung der Auswirkungen von Überschwemmungen bereitgestellten Mittel an ein Netzwerk von Auftragnehmern, Gesetzgebern und Beamten geflossen sind, die sich in vielen Fällen die Gelder unrechtmäßig angeeignet haben. Obwohl seit 2022 etwa 5.500 Projekte abgeschlossen wurden, haben umfangreiche Untersuchungen Beweise für schlecht ausgeführte oder nicht existierende Bauarbeiten ergeben, wodurch die am stärksten gefährdeten Gemeinden bei Ereignissen wie den starken Monsunregenfällen und Taifunen in diesem Jahr stark gefährdet waren.
(PA) (Fides 18/9/2025)
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