ASIEN/KASACHSTAN - Abschied von Schwester Ioanna Teterych: Sie war Gründerin und erste Priorin des Klosters der Karmelitinnen in Ozërnoe

Mittwoch, 20 August 2025

Astana (Fides) – „Am 18. August 2025 um 16:55 Uhr kehrte Mutter Ioanna Teterych, Gründerin und erste Priorin des Karmelitinnen-Klosters in Ozërnoe, zum Herrn zurück.“ Mit diesen Zeilen gab Erzbischof Tomasz Peta von Astana in Kasachstan, den Tod der ersten Karmelitin bekannt, die in das Land der Steppen gekommen war.

Die Beerdigung von Schwester Ioanna findet heute Nachmittag, Mittwoch, 20. August, in Ozërnoe statt. Die Präsenz der Karmelitinnen in diesem Land, einem Kreuzungspunkt der Völker, geht auf die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Die ersten beiden Schwestern des Ordens der Unbeschuhten Karmelitinnen kamen 1996 aus Tryszczyń (in der Nähe von Bydgoszcz) in Polen auf Einladung des damaligen Apostolischen Administrators in Kasachstan und Zentralasien, Bischof Jan Pawel Lenga, nach Kasachstan.

Nachdem sie vorab die Möglichkeit der Gründung eines Karmeliterklosters geprüft und 1997 einen ehemaligen Kindergarten in Karaganda gekauft hatten, ließen sich die Schwestern Anfang April 1998, genauer gesagt am 7. April, in Kasachstan nieder. An diesem Tag wurde die erste Heilige Messe in dem neuen Gotteshaus gefeiert. Seitdem werden im Kloster täglich die Eucharistie und das Stundengebet gefeiert.

Der ehemalige Kindergarten wurde einer umfassenden Renovierung und einem Umbau unterzogen. Wenige Jahre später wurde eine neue Kapelle gebaut, die der Heiligen Dreifaltigkeit und der Unbefleckten Empfängnis geweiht ist. Sie wurde am 6. Dezember 2000 von Bischof Jan Pawel Lenga mit einer feierlichen Messe eingeweiht. Acht Jahre später gab Bischof Lenga die kanonische Anerkennung des Klosters bekannt.

Seit 2001 hat die Gemeinschaft der Karmelitinnen vom Heiligen Stuhl die Genehmigung erhalten, Kandidaten für den Karmel aufzunehmen und auszubilden. Später wurde das Kloster in Ozërnoe gegründet, einem Dorf, das vielen Katholiken in Zentralasien bekannt ist, weil sich hier auch das Heiligtum befindet, in dem die Jungfrau Maria unter dem Titel „Königin des Friedens” verehrt wird, die vor einigen Jahren zur Schutzpatronin des Landes erhoben wurde.

Nach dem Wunsch der Heiligen Teresa von Ávila sollte das gesamte Leben einer Unbeschuhten Karmelitin, all ihre Gebete, Opfer und Werke im Zeichen der Anliegen der Kirche, der Priester und des Heil jedes Menschen stehen. Sie hinterließ ihren geistlichen Töchtern sehr eindringliche Worte als Vermächtnis: “Wenn euere Gebete, euere Wünsche, euere Geißelungen und euere Fasten nicht das zum Ziele haben, wovon ich gesprochen, so glaubet ja nicht den Zweck zu erfüllen, zu dem euch der Herr an diesem Ort vereinigt hat!“ (Weg der Vollkommenheit, 3,10). Um dies zu verwirklichen, legte sie eine kleine Anzahl von Schwestern fest (damit sie sich untereinander kennenlernen konnten), ein Leben als Einsiedlerinnen, aber in Gemeinschaft (um Illusionen zu vermeiden und in echter Kommunikation mit den Schwestern, um ihre Liebe zu Gott und zum Nächsten auf die Probe zu stellen) und schließlich ein Leben in strenger Isolation, um – gemäß der ursprünglichen Regel – „Tag und Nacht über das Gebot des Herrn zu meditieren“.

Im Karmel ist das liturgische Gebet mit der Arbeit (in der Regel in Einsamkeit) verflochten. Siebenmal am Tag versammeln sich die Schwestern im Chor, um gemeinsam die Liturgie der Stunden zu feiern. Zwei Stunden (morgens und abends) sind dem inneren und stillen Gebet in der Gegenwart Jesu in der Eucharistie gewidmet. Die heilige Teresa lehrte nämlich, dass „das intellektuelle (mentale) Gebet nichts anderes ist als ein freundschaftliches Gespräch oder einfach das Zusammensein mit Gott, von dem wir wissen und zutiefst überzeugt sind, dass er uns liebt”.

Die restliche Zeit wird den Bedürfnissen der örtlichen Kirche gewidmet: Nähen und Sticken von liturgischen Gewändern, Vorbereiten der Hostien für die Heilige Messe und nicht zuletzt auch der Pflege und Instandhaltung des Klosters. Die Schwestern des Ordens der Karmelitinnen legen Gelübde der Keuschheit, Armut und des Gehorsams ab.
(F.B.) (20/8/2025)


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