Goma (Fides) - Die sterblichen Überreste von Floribert Bwana Chui Bin Kositi wurden weniger als einen Monat nach der Seligsprechungszeremonie in der Basilika St. Paul vor den Mauern in Rom vom Stadtfriedhof in eine ihm gewidmete Kapelle innerhalb der Wallfahrtskirche des Hl. Sakraments in Goma überführt.
Mehr als 6.000 Menschen nahmen an einem Gottesdienst auf dem Platz vor dem Heiligtum teil, dem der Vorsitzender der Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo (CENCO), Erzbischof Fulgence Muteba Mugalu von Lubumbashi, vorstand. Mit ihm konzelebrierten elf Bischöfe und etwa 200 Priester.
Papst Franziskus hat am 28. November 2024 das Martyrium von Floribert Bwana Chui Bin Kositi anerkannt. Und in Goma, einer vom Krieg zerrissenen Stadt, in der die jahrelangen Konflikte die sozialer Not verschlimmert haben, wirkten die Nachricht von der Seligsprechung und die Zeremonie der Überführung der sterblichen Überreste in das Heiligtum wie ein heilender Balsam.
Einige Gottesdienstbesucher trugen bunte traditionelle Hemden und Kleider mit dem Konterfei des Seligen. In seiner Predigt bezeichnete Erzbischof Fulgence Muteba Mugalu die Anerkennung des Martyrims und die Seligsprechungszeremonie als „Weckruf“ für die gesamte kongolesische Gesellschaft, die sich „im Kampf gegen die Korruption engagieren muss“.
Floribert war in der Inlandszoll- und Warenkontrollbehörde „Office Congolais de Contrôle“ (OCC) in Goma beschäftigt, einer staatlichen Einrichtung, die für die Qualitäts-, Mengen- und Konformitätskontrolle von einzuführenden Waren zuständig ist. Im Rahmen der Qualitätskontrolle wurde die Konformität der Produkte mit den nationalen und internationalen Vorschriften durch physikalisch-chemische und mikrobiologische Analysen der entnommenen Proben überprüft.
In Ausübung seines Amtes widersetzte er sich der Durchfahrt einer Ladung verdorbenen Reises aus Ruanda, der auf den kongolesischen Markt gebracht werden sollte und die Gesundheit der Verbraucher geschädigt hätte. Trotz Bestechungsangeboten von skrupellosen Händlern blieb Floribert hartnäckig und ließ die Ladung nicht passieren.
Das Geldangebot ging in Drohungen über, aber der junge Beamte gab auch diesen nicht nach. Am 7. Juli 2007 wurde er von Unbekannten in ein Auto gezwungen. Am 9. Juli wurde die mit Spuren von Folter übersähte Leiche auf einem unbebauten Grundstück unweit des Entführungsortes gefunden.
Floribert Bwana Chui war bekannt für seinen Glauben und sein Engagement für die katholische Kirche und war Mitglied der Gemeinschaft von Sant’Egidio. Er zeichnete sich vor allem durch sein Bestreben aus, im täglichen Leben nach den Lehren des Evangeliums zu leben. Er wird mit dem seligen Isidore Bakanja verglichen, einer anderen kongolesischen Märtyrer, der 1994 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde.
Für die kongolesische Gesellschaft, so der Erzbischof, sei Floriberts Geschichte „auch eine Botschaft der Hoffnung“. Deshalb appellierte er an das Engagement aller Gläubigen für den Frieden: „Egal, wie groß die Herausforderungen sind, denen wir uns heute gegenübersehen, wir müssen den Frieden aufbauen, und wir müssen ihn gemeinsam aufbauen“.
Bei der Zeremonie war auch Aline Minani, eine Freundin des Seligen, anwesend. Im Gespräch mit der lokalen Presse am Rande der Feierlichkeiten sagte sie: "All dies hat eine tiefe Bedeutung für die lokale Gemeinschaft. Was wir hier feiern, kann einen Hoffnungsschimmer für unsere Region und unser Land sein“.
Der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist Schauplatz eines Krieges, an dem inzwischen mehr als 100 bewaffnete Gruppen beteiligt sind. Die Auseinandersetzungen haben sich zu Beginn dieses Jahres verschärft, als die M23-Bewegung die Städte Goma (siehe Fides 27.1.2025) und Bukavu (Fides 17.2.2025) einnahm.
(F.B.) (Fides 10/07/2025)