ASIEN - Eindrücke der asiatischen Bischöfe beim Studienseminar der Kongregation „Propaganda Fide“ in Rom

Mittwoch, 13 September 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Die Gemeinschaft unter den Bischöfen, die enge Beziehung zur Kongregation für die Evangelisierung der Völker“, die Vertiefung der Rolle und der Identität des Bischofs stehen im Mittelpunkt des Studienseminars, das das Missionsdikasterium vom 10. bis 23. September in Rom für die Bischöfe aus den Missionsländern veranstaltet, die in den beiden vergangenen Jahren geweiht wurden. Vier Bischöfe aus Asien schildern dem Fidesdienst ihre Eindrücke.
Bischof Joseph Prathan sdb von Surath Thani im Süden Thailands erklärt: „Ich freue mich sehr, dass ich an diesem Treffen teilnehmen darf, denn es ist für mich eine Gelegenheit, Bischöfen aus aller Welt zu begegnen. Dies ist eine sehr bereichernde Erfahrung. Es geht nicht um das Zusammensein, sondern auch um die Erfahrung der weltkirchlichen Gemeinschaft und um das Kennenlernen der Mitarbeiter von Propaganda Fide. ‚Missionsbischof’ sein bedeutet in jedem Augenblick und unter allen Umständen den Geist des Evangeliums zu leben. In meiner Diözese leben unter 9 Millionen Einwohnern nur 7.000 Katholiken. Wir versuchen, den anderen die Liebe Gottes zu bringen. Es ist ein Geschenk, das nur wir Christen machen können: wir haben etwas, das wir an andere weitergeben können. Dazu hatten wir zum Beispiel Gelegenheit, als meine Diözese vom Tsunami betroffen war und wir unsere Solidarität unter Beweis stellen konnten“.
Auch der Weihbischof von Bui Chu in Vietnam, Pierre Nguyen Van De, ist Salesianer von Daon Bosco und äußert ebenfalls seine Freude über die eigene Teilnahme am Seminar: „Es freut mich sehr, dass ich die Sendung und die Aufgaben des Bischofs vertiefen kann, damit ich Christus dort nachfolgen kann, wohin er mich ruft. Ich werde mein Bestes tun, um meine Sendung zu erfüllen. Pastorale Priorität ist die Evangelisierung unter denen, die Christus noch nicht kennen. Unsere Diözese ist eine der ältesten und befindet sich in der Gegend, in der die ersten Missionare in Vietnam ankamen: es ist unsere Pflicht, ihr Werk fortzusetzen, indem wir das Evangelium allen verkünden, denen wir auf unserem Weg begegnen.“
Auch Bischof Norbert Andradi omi von Anuradhapura in Sri Lanka ist gerne dabei und erklärt: „Es ist schön, dass wir hier mit 98 anderen Bischöfen zusammen sein und sie kennen lernen dürfen. Das Seminar bietet uns die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch, den ich für sehr nützlich halte. Es werden die Unterschiede zwischen den Kontinenten deutlich, was immer eine Bereicherung darstellt. Die Anwesenheit vieler junger Bischöfe aus Asien, Afrika, Amerika, Ozeanien zeigt, dass das Profil der Kirche sich erneuert“. Zur Tätigkeit als Bischof in seinem Land erklärte er: „Es ist nicht einfach unter den Verhältnissen in Sri Lanka Bischof zu sein, vor allem heute, in einem Moment der Spannung und der Gewalt. Wir sind berufen, uns für Versöhnung und Frieden einzusetzen. Wir müssen unseren Beitrag zur Beendigung der Gewalt leisten, die das Leben unseres Volks schon seit viel zu vielen Jahren bestimmt. Dem Evangelium getreu, müssen wir Friedensstifter werden. Als Bischof, der aus einem missionarischen Orden kommt, werde ich vor allem auch versuchen, den Armen, Ausgegrenzten und Vertriebenen ein besonderes Augenmerk zu widmen.“
Freude aber auch ein bisschen Wehmut bewegen den Steyler Missionar, Bischof John Hung Shan-Chaun von Kiayi in Taiwan: „Ich freue mich, dass ich an diesem Treffen der Bischöfe teilnehmen darf, wo wir eine für uns, die wir das schwierige Amt des Bischofs erst vor kurzem angetreten haben sehr wichtige Weiterbildung erhalten. Es ist eine Gelegenheit, uns besser kennen zu lernen, den Sinn unserer Sendung besser zu verstehen und unsere Rolle und Identität zu vertiefen. Ich werden versuchen, diese wichtige Erfahrung mit zu nehmen, wenn ich in meine Diözese zurückkehre. Als Bischöfe arbeiten wir in Taiwan auf einem territorial begrenzten Gebiet. Es ist schade, dass nicht auch Bischöfe aus Festlandchina an dem Studienseminar teilnehmen können: auch für sie wäre die weltkirchliche Gemeinschaft mit anderen Bischöfen sehr wichtig. Es bleibt zu hoffen, dass sie in Zukunft mit uns zusammen an solchen Treffen teilnehmen werden können. Ich persönlich werde dafür beten und versuchen mich dafür einzusetzen, dass die chinesischen Brüder im Bischofsamt diese Möglichkeit haben werden.“ (PA) (Fidesdienst, 13/09/2006 - 52 Zeilen, 665 Worte)


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