ASIEN/NEPAL - SCHWESTERN VON LORETO KÖNNEN NICHT IN IHRE VON REBELLEN AUSGEBRANNTE MISSION ZURÜCKKEHREN – TROTZ SPANNUNG UND ANGST WIRD DIE TÄTIGKEIT IM ERZIEHUNGSWESEN UND BEI DER MENSCHLICHEN FÖRDERUNG FORTGESETZT

Mittwoch, 8 Oktober 2003

Kathmandu (Fidesdienst) – Trotz Spannung und Angst wird in Nepal die Tätigkeit im Erziehungswesen, bei der menschlichen Förderung und zur Evangelisierung fortgesetzt. In dem kleinen Bergstaat im Tibet leben rund 6.000 Katholiken, die von den Jesuiten und verschiedenen Schwesternkongregationen betreut werden. Die 1983 errichtete Missio sui Iuris wurde 1996 in den Rang einer Apostolischen Präfektur erhoben.
Die katholische Glaubensgemeinschaft sowie auch die anderen Einwohner stehen nach dem jüngst auf die Mission Okhrey in Dharan (rund 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Kathmandu) verübten Anschlag auf die Krankenstation „Loreto Day Care Center“ unter Schock. Auf die Einrichtung der Mission verübten maoistische Rebellen am 19. September einen Brandanschlag. Bei dem Überfall auf die Mission gab es keine Opfer, weil sich die Schwestern zur nächtlichen Tatzeit nicht in der Einrichtung befanden, doch die Krankenstation wurde vollkommen zerstört, ebenso die Ausrüstung und die Medizinvorräte, die die Schwestern für ihre größtenteils armen Patienten bereithielten. Die Schwestern können angesichts der immer noch gefährlichen Lage nicht nach Okhrey zurückkehren: maoistische Rebellen haben in der Gegend Flugblätter verteilt, die Drohungen gegen die Schwestern enthalten.
Katholische Schulen und Missionen waren in den vergangenen Jahren mehrmals Opfer der Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und maoistischen Rebellen geworden. Bei dem seit sieben Jahren andauernden Bürgerkrieg starben bisher rund 8.000 Menschen. Drei katholische Schulen mussten infolge von Drohungen zwei Jahre lang geschlossen bleiben. Wie der Apostolische Pro-Präfekt in Nepal, Pater Pius Perumana, gegenüber dem Fidesdienst bekräftigte, „führen katholische Priester, Schwestern und engagierte Laien in Nepal ihre Tätigkeit im Erziehungswesen trotz der Risiken weiter, wobei sie natürlich die angemessenen Vorsichtsmaßnahmen treffen.“ In Nepal befinden sich 23 Schulen in kirchlicher Trägerschaft, die auch von nichtchristlichen Schülern besucht werden. (PA) (Fidesdienst 8/10/2003 – 34 Zeilen, 304 Worte)


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