ASIEN/TÜRKEI - Nach dem Attentat in einer katholischen Kirche in Istanbul: Kirche wird nach Profanierung neu eingeweiht

Mittwoch, 31 Januar 2024

VaticanMedia

Istanbul (Fides) - Am morgigen Donnerstag den 1. Februar wird um 19.00 Uhr der Geburtskirche Unserer Lieben Frau in Büyükdere, im Bezirk Sariyer, nördlich von Istanbul, wo der 52-jährige Katholik Tuncer Cihal am Sonntag, den 28. Januar, bei einem terroristischen Anschlag getötet wurde, eine Messe zur Wiedergutmachung gefeiert werden.
"Nach dem schrecklichen Akt der Gewalt und der Schändung am Sonntag, den 28. Januar", heißt es in einer Mitteilung des Apostolischen Vikariats Istanbul, "wird in der geschändeten Kirche eine Messe zur Wiedergutmachung gefeiert. Bei dieser Gelegenheit wird in der Kirche ein neuer Altar geweiht und für die Seele des verstorbenen Tuncer Cihal gebetet, der unter diesen schrecklichen Umständen ums Leben kam". Der Liturgie werden der Apostolischer Nuntius in der Türkei, Erzbischof Marek Solczinskyei, und der Apostolischer Vikar von Istanbul, Bischof Maximilian Palinuro, vorstehen.
Am vergangenen Sonntag drangen zwei Angreifer während der Feier der Messe in die Kirche ein. Etwa 35 Personen waren in dem Gotteshaus anwesend. "Es zeichnet sich deutlich ab, dass der Angriff viel schwerwiegendere Folgen haben sollte und die Hand des Herrn wollte, dass dies nicht geschieht", äußert Pater Julian Pista, von der Gemeinschaft der Franziskaner in Istanbul, seine Dankbarkeit gegenüber Fides. "Die beiden Attentäter", bestätigte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya in diesem Zusammenhang, "waren mit Pistolen des Kalibers 7,65 bewaffnet. Gott sei Dank scheinen beide Waffen geklemmt zu haben, so dass schlimmere Folgen vermieden wurden".
Die nach dem Anschlag eingeleiteten polizeilichen Maßnahmen führten zur Festnahme der beiden mutmaßlichen Angreifer - eines Tadschiken und eines russischen Staatsbürgers - sowie von 51 weiteren Personen - Tadschiken, Russen und Türken -, die mit der dschihadistischen Terrorgruppe, die hinter dem Überfall steht, in Verbindung gebracht werden. Außerdem wurde festgestellt, dass das von den Angreifern benutzte Fahrzeug vor zwei Jahren aus Polen gekommen war und vor dem Überfall nie benutzt worden war. Zum Zeitpunkt des Anschlags befand sich auch der polnische Generalkonsul in Istanbul, Witold Lesniak, mit seiner Familie zum Besuch des Gottesdienstes in der Kirche.
In einer schriftlichen Botschaft drückte Bischof Maximilian Palinuro "Dankbarkeit gegenüber allen Strafverfolgungsbehörden aus, insbesondere gegenüber unserem Innenminister Ali Yerlikaya, dem es gelungen ist, die Täter und ihre Komplizen innerhalb eines kurzen Zeitraums von 12 Stunden nach dem abscheulichen Anschlag, der am 28. Januar 2024 in der katholischen Kirche Mariä Geburt, die zu unserer Diözese gehört, verübt wurde, festzunehmen“.
„Wir nutzen diese Gelegenheit", fügte der Bischof hinzu, "um zu bekräftigen, dass wir Ihre intensive Unterstützung benötigen, um die Sicherheitsmaßnahmen während der Gottesdienste der katholischen Gemeinden in ihren Kirchen in Istanbul zu erhöhen und zu verstärken. Wir sind dankbar für Ihre Bemühungen, dieses Klima der Liebe und des gegenseitigen Respekts in Istanbul aufrechtzuerhalten, wo alle Religionen seit Jahrhunderten in Brüderlichkeit leben". "Als Katholiken, die in Istanbul leben", so der Vikar abschließend, "kennen wir die aufrichtige brüderliche Liebe, das Gewissen und die Gastfreundschaft der Menschen in unserem Land. Wir lieben unser Land und unser Volk sehr. Wir möchten betonen, dass Einzelpersonen und Gruppen, die denken, dass wir unsere Kirchen schließen und unsere Türen von innen verriegeln werden, weil sie denken, dass sie durch einen Terrorakt eine Welle des Schreckens verbreiten, nicht in der Lage sein werden, dies zu tun".
(GV) (Fides 31/1/2024)


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