Vatikanstadt (Fides) – Das Bemühen um Einheit in der vielgestaltigen katholischen Gemeinschaft Indiens und volle Gemeinschaft mit der Weltkirche, wie sie auf der gerade abgeschlossenen Synode erfahren wurde, gehöhren zu den Prioritäten der katholischen Kirche in Indien, einem Land, in dem es bei 1,3 Milliarden Einwohnern etwa 20 Millionen Katholiken gibt, die sich in Gemeinschaften dreier Riten aufteilen: den lateinischen, den syro-malabarischen und deb syro-malankarischen Ritus, wobei die beiden letzteren ostkirchliche Merkmale und Traditionen aufweisen. Dies betonte Kardinal Felipe Neri Ferrão, Vorsitzender der Bischofskonferenz des lateinischen Ritus in Indien (CCBI) und Erzbischof von Goa und Daman, zum Abschluss der Synode über die Synodalität, an der er im Vatikan teilnahm.
Vor einer großen Versammlung von über 300 indischen Priestern, Ordensleuten und Seminaristen, die in Italien leben, richtete der Kardinal bei einem Treffen vor einigen Tagen im Collegio Urbano im Vatikan einen herzlichen Appell an die Erhaltung einer "soliden kulturellen und nationalen Identität unter den indischen Priestern und Ordensleuten, die in Italien leben". die sich zu Studienzwecken außerhalb des Landes aufhalten.
An dem Treffen, das von den Vertretern der indischen Bischofskonferenz und Pater Paul Sunny, Kaplan der Inder in Italien, organisiert wurde, nahmen neben Kardinal Filipe Neri Ferrão auch die anderen indischen Kardinäle und Bischöfe teil, die anlässlich der Synode in Rom anwesend waren: Kardinal Oswald Gracias, Erzbischof von Bombay; Kardinal Anthony Poola, Erzbischof von Hyderabad; George Antonysamy, stellvertretender Vorsitzender der CCBI und Erzbischof von Madras-Mylapore; Msgr. Alex Vadakumthala, Bischof von Kannur.
Kardinal Filipe Neri Ferrão bemerkte, dass "wir bereits innerhalb der lateinischen Kirche in Indien die Gnade haben, einen Teppich aus wunderschönen Kulturen, Sprachen, Ethnien und Ritualen zu haben. Als Mitglieder dieser vielfältigen Gemeinschaft ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir unser Gefühl der Identität und der Verbundenheit mit unseren Wurzeln in Indien bewahren, auch wenn wir weit weg von zu Hause sind". Die Anwesenheit in Rom, die viele indische Priester und Ordensleute für einen kurzen Zeitraum wie eine Synode oder für einen längeren Zeitraum wie einen Studienzyklus erleben, sei eine tiefe Bereicherung, die sie mit nach Hause nehmen können: "Wir schöpfen Inspiration für unseren Glauben aus der 'fides romana', aus unserer Nähe zum Papst, aus der Erfahrung und dem Zeugnis der Apostel Petrus und Paulus. Dies ermöglicht uns, unser persönliches und geistliches Wachstum zu bereichern", sagte Kardinal Filipe Neri Ferrão.
Die katholische Kirche in Indien, so die Versammlungsteilnemer, sei aufgerufen, einen umfassenden synodalen Weg einzuschlagen, beginnend mit ihrem internen Leben, der Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit den Christen aus der Volksgruppe der Dalti, dem Status der Frauen, der Kastendiskriminierung und auch der Förderung der Gemeinschaft zwischen den Gemeinschaften der drei verschiedenen Riten, die es im Land gibt.
"Synodalität, die Hand in Hand mit Unterscheidung geht", so der Kardinal, "erfordert ein neues Modell der kirchlichen Führung, ein 'synodales' Modell. Eine 'synodale' Leitung wird ein Umfeld schaffen, das alle, die der Kirche angehören, einbezieht, um sicherzustellen, dass ihr tiefer Wunsch, verstanden, respektiert, geschätzt und gewürdigt zu werden, erfüllt wird", wobei er sich insbesondere auf das Engagement der Laien bei der Erfüllung der Mission Christi bezog und hoffte, dass in Indien ein Prozess eingeleitet werden möge, um den Inhalt und die Methodik der Synode - zusammengefasst in dem weisen Ausdruck 'die Kunst des Zuhörens' - auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene weiterzuführen.
(PA) (Fides 2/11/2023)
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