ASIEN/SÜDKOREA - 70. Jahrestag des Waffenstillstandsabkommens: Katholiken laden zum Gebet für Frieden und Versöhnung ein

Donnerstag, 25 Mai 2023 gebet   frieden   aussöhnung   kriege  

Seoul (Fides) - Die katholische Gemeinschaft in Südkorea gedenkt des 70. Jahrestages des Endes des Krieges, der die Halbinsel von 1950 bis 1953 erschütterte. Die koreanische Kirche hat aus diesem Anlass ein feierliche Gebetsnovene für Versöhnung und nationale Einheit angekündigt, die vom 17. bis 25. Juni 2023 landesweit stattfinden soll. Die Initiative, die von der bischöflichen Kommission für Versöhnung organisiert und den katholischen Pfarreien und Verbänden in allen Diözesen auf den Weg gebracht wurde, beinhaltet für jeden Tag ein besonderes Gebetsanliegen und sieht am 25. Juni - dem Tag des Kriegsausbruchs – das Gebet für ein vollständiges Ende des Kriegs auf der koreanischen Halbinsel und für einen dauerhaften Frieden in Korea vor und in jeder Gemeinde soll eine Messe für den Frieden gefeiert werden.
Das Gebet für den Frieden wird von einem Symposium begleitet, das am 20. Juni 2023 in Seoul stattfindet und sich mit dem 70. Jahrestag des Kriegesendes und der Teilung Koreas im Mittelpunkt steht. Daran werden Mitglieder der Kommission für Versöhnung der Bischofskonferenz, darunter auch Prälat Joo-Young Kim , Vorsitzender des Komitees, sowie Forscher der Abteilung "University of North Korean Studies" und des "Seoul National University Institute for Peace and Unification Studies" teilnehmen. Das Symposium versteht sich als Moment der Reflexion, um auf die vergangenen 70 Jahre zurückzublicken und neue Perspektiven für Frieden und Versöhnung zu entwerfen.
Darüber hinaus ist für den 27. Juli, den Tag, an dem vor genau 70 Jahren der Waffenstillstand für den Konflikt, der vom 25. Juni 1950 bis zum 27. Juli 1953 auf der koreanischen Halbinsel tobte, unterzeichnet wurde, ein weiterer besonderer Moment des landesweiten Gebets geplant. Der Waffenstillstand von Panmunjeom beendete die Kämpfe und legte eine neue Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea entlang der so genannten "entmilitarisierten Zone Koreas" fest.
An dem ökumenischen Friedensgebet werden sich auch Vertreter anderer christlicher Konfessionen beteiligen: Sie alle werden gemeinsam der Opfer des innerkoreanischen Konflikts gedenken, der etwa drei Millionen Tote, Verwundete und Vermisste forderte, die Hälfte davon Zivilisten. Die christlichen Gemeinschaften in Korea fordern auch 70 Jahre nach diesen Ereignissen "eine sofortige förmliche Erklärung über das Ende des Koreakrieges" und die Verabschiedung eines Friedensvertrags, der das Waffenstillstandsabkommen von 1953 ersetzen soll, das technisch noch immer in Kraft ist. Doch dieser politische Prozess, so stellen die Kirchen fest, könne nur auf der Grundlage von geistliche Schritten wie Vergebung und gegenseitige Versöhnung eingeleitet werden.
(PA) (Fides 24/5/2023)


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