AFRIKA/GHANA - Königreich Aschanti: Missionare bemühen sich um Bildung, interreligiösen Dialog und Evangelisierung

Donnerstag, 11 Mai 2023

Accra (Fides) - Evangelisierung, Bildung, Gesundheit und interreligiöser Dialog stehen im Mittelpunkt der Aktivitäten der Priester der Gesellschaft für Afrikamissionen im alten Königreich Aschanti. Die Missionare haben unermüdlich daran gearbeitet, die Lebensumstände der Menschen zu verbessern und die Botschaft des Christentums in diesem alten Volk zu verbreiten.
"Das Königreich Aschanti ist einer der mächtigsten und einflussreichsten vorkolonialen Staaten in Westafrika, dessen Hauptstadt Kumasi ist", berichtet Pater René D. Yao, SMA.. Seit der Gründung des Ordens im Jahr 1856 hat die Gesellschaft der Afrikamissionen Gemeinschaften in verschiedenen Teilen Afrikas errichtet, darunter auch im Königreich Aschanti in Ghana. "Der Beitrag der Afrikamissionare unter dieser alten Bevölkerung zeigt sich in der Evangelisierungs- und Bildungsarbeit", fügt der Missionar aus Accra hinzu.
Die Patres haben in der Region Schulen und Gesundheitseinrichtungen eröffnet. Zu den herausragendsten Errungenschaften zählt Pater Yao die Gründung des Seminars „St. Hubert“ in Kumasi, das 1948 zur Ausbildung afrikanischer Priesteramtskandidaten gegründet wurde. "Aus diesem Seminar sind viele Priester hervorgegangen, die heute in verschiedenen Teilen Afrikas tätig sind. Die Bemühungen der Afrikamissionare zur Förderung des interreligiösen Dialogs und der Zusammenarbeit in der Region waren ebenfalls bemerkenswert. "Sie bauten wichtige Beziehungen zu führenden Vertretern anderer Religionen auf und arbeiteten gemeinsam an verschiedenen Projekten zur Förderung von Frieden und Entwicklung“, betont Pater Yao. "Was mich betrifft", so schließt Pater Yao, "so bin ich derzeit in Accra in einem Projekt für Gehörlose, der St. Martin Deaf Ministry, tätig, aber ich hoffe, meine Mission auch auf andere Regionen Ghanas, einschließlich des Aschanti-Reichs, ausweiten zu können, wenn es die Mittel erlauben."
Das Königreich Aschanti wurde im späten 17. Jahrhundert gegründet und umfasste einen Großteil des heutigen Ghanas und andere Teile der Nachbarländer. Kumasi war sein politisches und kulturelles Zentrum und spielte eine Schlüsselrolle in der Geschichte der Region. Die Stadt war bekannt für ihre beeindruckende Architektur, darunter der berühmte "Goldene Stuhl", ein Symbol für die Einheit und Macht des Königreichs. Die Aschanti verfügten nicht nur über ein reiches kulturelles Erbe und eine lange Geschichte des Handels und der Diplomatie, sondern auch über ein gut entwickeltes Regierungssystem mit einer komplexen Hierarchie von Häuptlingen, Räten und Beratern. Sie waren auch für ihre militärischen Fähigkeiten bekannt und ihre Armeen wurden von den Nachbarstaaten gefürchtet. Die tapferen Kämpfer führten viele erfolgreiche Expansionskriege und wehrten zahlreiche europäische Kolonisierungsversuche ab. Historisch gesehen waren die Aschanti auch in der Metallverarbeitung, der Weberei und anderen Handwerksberufen bewandert und trieben Handel mit anderen Staaten in Westafrika und darüber hinaus.
(RY/AP) (Fides 11/5/2023)


Teilen: