ASIEN/BANGLADESCH - Christen helfen Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien

Mittwoch, 15 Februar 2023 solidarietät  

Dhaka (Fides) - Die Katholiken in einem der ärmsten Länder der Welt wollen Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien Hilfe zukommen lassen. In der Vergangenheit wurden die Menschen in Bangladesch mehrfach selbst von den schweren Auswirkungen von Taifunen, Überschwemmungen und Naturkatastrophen heimgesucht und waren Empfänger internationaler Solidarität. Nachdem sie von den immensen Zerstörungen durch das Erdbeben im Nahen Osten gehört hatten wollten die katholischen Gemeinden des Landes deshalb, "die empfangene Hilfe zurückgeben" und ihren eigenen kleinen Beitrag leisten. Bei der Messe am Sonntag, dem 12. Februar, wurde in allen Pfarreien und Diözesen des Landes ein Spendenaufruf gestartet, und in zahlreichen Gemeinschaften wurde für die Opfer und ihre Familien gebetet, die Verwundeten dem Herrn anvertrauten und eine außerordentliche Spendenammlung organisierten, die den Kirchen in den betroffenen Ländern zukommen soll.
Pfarrer Subrato B. Gomes, die katholische Pfarrei im Stadtteil Tejgaon in Dhaka - mit rund 15.000 Seelen die größte katholische Gemeinde des Landes -, lud die Gläubigen und Familien ein, jeden Abend den Rosenkranz für die Opfer des Erdbebens zu beten: "Brüder und Schwestern in der Türkei und in Syrien", sagte er, "leiden unermesslich. Denken wir an sie in unseren Gebeten und vertrauen wir sie den liebenden Händen der Jungfrau Maria an, damit sie Trost finden und diese schreckliche Situation überwinden können". Subir Corraya, ein Mitglied der katholischen Gemeinde in Dhaka brachte seine Verbundenheit mit den Menschen in der Türkei und in Syrien zum Ausdruck und betonte: "Mit meiner Familie haben wir für die Opfer gebetet. Obwohl die beiden Länder weit voneinander entfernt sind, können wir in geistiger Verbundenheit ihren Schmerz und ihr Leid spüren. Möge der allmächtige Gott sie segnen und ihnen die Kraft geben, diese Situation zu ertragen und sich langsam zu erholen".
Unterdessen berichtet auch Nirmol Rozario, Präsident der 'Bangladesh Christian Association', über das Engagement des christlichen Vereins sowohl auf geistlicher Ebene (mit einer Gebetswache und einem besonderen Gebetsanliegen für die Erdbebenopfer) als auch im Rahmen von Spendenaufrufen.
Auch bei der "Uttorbanga Christian Bohumukhi Samabay Samity", einem kleinen Finanzinstitut in Bangladesch, das von dem Christen Tarcisius Palma geleitet wird, wurde eine Spendenaktion gestartet: "Mit allen Mitarbeitern und Menschen guten Willens, die verschiedenen Religionen angehören, haben wir gebetet und zwei Minuten lang in Stille gestanden, Kerzen angezündet und der Tausenden von Menschen gedacht, die durch das Erdbeben ums Leben gekommen sind. Wir werden es nicht versäumen, in jeder noch so kleinen Weise zu helfen".
Auch die Regierung von Bangladesch hat ein Team von 51 Personen, darunter Soldaten, Mediziner, Feuerwehr und Zivilschutz, entsandt, um sich an den Hilfsmaßnahmen zu beteiligen. Die bangladeschische Delegation stellt 12.000 Zelte, 10.000 Decken und tonnenweise Nahrungsmittelhilfe für die Menschen in der Türkei und Syrien zur Verfügung.
(PA-FC) (Fides, 15/2/2023)


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