ASIEN/OSTTIMOR - Glückwünsche und Worte der Ermutigung der Bischöfe für den neuen Premierminister in Osttimor, José Ramos Horta, der der Kirche für ihre wichtige Rolle im Land dankt

Freitag, 14 Juli 2006

Dili (Fidesdienst) - Die Vertreter der katholischen Kirche in Osttimor beglückwünschte den neuen Premierminister des Landes, José Romos Horta, der am 10. Juli im Büro des Staatspräsidenten in Dili seinen Amtseid ablegte. Die katholische Gemeinde bat den neuen Ministerpräsidenten, den Frieden und die Versöhnung im Land zu einer der Prioritäten seiner Regierung zu machen. In Osttimor war es in den vergangenen Monaten erneut zu Unruhen gekommen, die einen erneuten Ausbruch des Bürgerkriegs befürchten ließen.
Bischof Ricardo da Silva von Dili betonte, dass die Wahl „ein erster Schritt bei der Lösung der Krise des Landes“ sein könnte, diese Meinung teilte auch der zweite Bischof der Insel, Basilio Do Nascimento, der die Diözese Baucau leitet. Die beiden Bischöfe versprachen dem neuen Ministerpräsidenten die volle Unterstützung der Ortskirche und wünschten ihm „gute Arbeit“. In diesem Zusammenhang brachten sie auch den Wunsch zum Ausdruck, Osttimor möge auf den Weg des harmonischen Zusammenlebens und der wirtschaftlichen Entwicklung zurückkehren-
Der neue Premierminister Jose Ramos-Horta, der 1996 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, wurde von Staatspräsident Xanana Gusmao offizielle ernannt und legte seinen Eid vor den internationalen Friedenseinheiten unter Leitung Australiens und mit Zustimmung des Sondergesandten der Vereinten Nationen ab.
Seiner Rede zum Amtsantritt versprach Ramos Horta mehr finanzielle Mittel für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Landes und ein besonderes Augenmerk für die Sicherheitsprobleme. Sodann würdigte er die katholische Kirche als „einzige solide Institution, die das kulturelle Gewebe der Insel verinnerlicht hat. Sie muss respektiert werden und auch in Zukunft am Dialog mit dem jungen Staat beteiligt werden, denn sie leistete einen Beitrag zum Ausweg aus der Krise, heilt Wunden und hilft den Menschen beim Wachstum in allen Bereichen: auf sozialer, erzieherischer, kultureller, geistlicher und moralischer Ebene“. Aus diesem Grund, so der neue Premierminister weiter, „bittet diese Regierung die katholische Kirche um den Ausbau ihrer Rolle im Erziehungswesen und bei der menschlichen Entwicklung der Bürger sowie im Kampf gegen die Armut“.
Der Premierminister wünschte sich an die Bischöfe gewandt insbesondere auch die baldige Einrichtung einer Nuntiatur und bekräftigte seinen Willen zur Entsendung eines Botschafters als Vertreter des Landes beim Heiligens Stuhl. Abschließend erinnerte er mit Bezug auf die Unruhen der vergangenen Monate an „die wichtige Rolle der religiösen Orden und der Priester und Schwestern, die den zehntausenden Vertriebenen und anderen Brüdern und Schwestern ihrer Institute und Herzen geöffnet haben. Die Söhne und Töchter der Kirche haben ein weiteres Mal ihre Hilfsbereitschaft gezeigt und die eigene Menschlichkeit in den Dienst der Bedürftigen gestellt“.
Die Ernennung von Ramos Horta wurde auch von der internationalen Staatengemeinschaft begrüßt, die ein Beendigung der schwierigen Situation auf der Insel wünscht. In Osttimor war es vor drei Monaten erneut zu Unruhen gekommen, nachdem der damalige Premierminister Mari Alkatiri 600 streikende Mitglieder der Armee entlassen hatte, die über Rassendiskriminierung klagten. Nach den heftigen Auseinandersetzungen, die dazu führten, dass viele Menschen ihre Wohnungen verließen, hatten internationale Friedenseinheiten unter Leitung Australiens die Ordnung im Land wieder hergestellt. (PA) (Fidesdienst, 14/07/2006 - 43 Zeilen, 505 Worte)


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