AMERIKA/URUGUAY - Erster Bischof von Montevideo wird am kommenden 6. Mai seliggesprochen

Dienstag, 31 Januar 2023 seligsprechung   bischöfe   ortskirchen  

Conferenza episcopale

Montevideo (Fides) - Der Erzbischof von Brasilia, Kardinal Paulo Cezar Costa, wird als päpstlicher Legat und Vertreter von Papst Franziskus die Seligsprechung von Bischof Jacinto Vera von Montevideo, leiten. Auf Wunsch der Bischöfe wird die Feier am 6. Mai stattfinden, dem Todestag von Bischof Vera im Jahr 1881 in Pan de Azúcar, auf dem Höhepunkt seiner apostolischen Mission.
Bei der Bekanntgabe des Datums der Seligsprechung, das die Bischöfe als ein Ereignis bezeichnen, das "uns mit Freude erfüllt", erinnert die Bischofskonferenz von Uruguay daran, dass Papst Franziskus am vergangenen 17. Dezember die Veröffentlichung des Dekrets der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse genehmigt hat, mit dem das Wunder, das der Fürsprache von Bischof Vera zugeschrieben wird, anerkannt wurde (vgl. Fides 21/12/2022). Das Wunder betraf die Heilung eines 14-jährigen Mädchens am 8. Oktober 1936. Nach einer Blinddarmoperation erkrankte das Mädchen an einer Infektion, die sich trotz aller Behandlung verschlimmerte und aussichtslos war. Ein Onkel des Mädchens brachte ihr ein Bild mit einer Reliquie von Jacinto Vera und bat das Mädchen, es auf die Wunde zu legen und für sich und ihre Familie zu beten. Noch in derselben Nacht hörten die Schmerzen auf, das Fieber sank und am nächsten Morgen wurde eine vollständige, wissenschaftlich unerklärliche Genesung festgestellt.
Die Bischöfe Uruguays wiesen darauf hin, dass Bischof Vera "unsere Kirche durch schwierige Zeiten geführt, die Frische des Lebens und die Gnade des Evangeliums für alle ohne Unterschied gebracht hat. Am Ende seiner Tage wurde er von der Gesellschaft seiner Zeit einhellig bewundert, sogar von seinen eigenen Gegnern, wie es aus den Würdigungen nach seinem Tod hervorging". Die Bischöfe alle auf, sich auf die Seligsprechung vorzubereiten, "die ein historisches Ereignis in der Geschichte unserer Kirche sein wird".
Jacinto Vera wurde am 3. Juli 1813 auf einem Schiff im Atlantischen Ozean vor der brasilianischen Küste geboren, während seine Familie von den Kanarischen Inseln nach Uruguay unterwegs war. Als junger Mann arbeitete er mit seiner Familie auf den Feldern in Maldonado und Toledo. Im Alter von 19 Jahren verspürte er seine Berufung zum Priester. Er wurde in die Armee eingezogen und entlassen, um seine Ausbildung zum Priestertum fortzusetzen. Da es in Uruguay keine Ausbildungsstätten gab, zog er für seine Studien nach Buenos Aires, wo er am 6. Juni 1841 seine erste Messe feierte. Nach seiner Priesterweihe war er 17 Jahre lang Vizepfarrer und dann Pfarrer der Gemeinde „Villa de Guadalupe de Canelones“.
Am 4. Oktober 1859 wurde er zum Apostolischen Vikar von Uruguay ernannt. Die Bischofsweihe empfing er am 16. Juli 1865 in der Mutterkirche von Montevideo. Er nahm am Ersten Vatikanischen Konzil im Jahr 1870 teil. Im Jahr 1878 wurde die Diözese Montevideo gegründet, die ganz Uruguay umfasste, und Bischof Vera wurde am 13. Juli 1878 ihr erster Bischof. Er starb während einer Mission am 6. Mai 1881.
Die Bischöfe von Uruguay beschreiben Bischof Vera als "Missionar und Apostel der Stadt und des Landes, der dreimal das ganze Land bereiste". „Er half den Verwundeten in den Bürgerkriegen und leitete Friedensmissionen. Vater der Armen, Freund seiner Priester, war er ein Förderer des Engagements von Laienchristen im gesellschaftlichen Leben seiner Zeit. Er förderte das katholische Bildungswesen und die katholische Presse", so die Bischöfe weiter. Zudem gründete auch das Priesterseminar für die Ausbildung künftiger Priester und förderte die Ansiedlung zahlreicher Ordensgemeinschaften in Uruguay, darunter Salesianer, Dominikaner, Vinzentiner, Kapuziner, Jesuiten...
Die Geschichte der Evangelisierung Uruguays beginnt im Jahr 1624 mit der Kolonisierung durch die Spanier und der Ankunft der ersten Missionare. Montevideo, Apostolisches Vikariat seit 1832 (mit dem Gebiet der damaligen Diözese Buenos Aires), wurde 1878 zur Diözese und 1897 zur Erzdiözese erhoben. Im Jahr 1830 wurde in der Verfassung des Landes der Katholizismus zur Staatsreligion erklärt, und 1917 wurde die Trennung von Kirche und Staat beschlossen. Heute ist die katholische Kirche in Uruguay in die Erzdiözese Montevideo und 8 Suffragan-Diözesen unterteilt. Uruguay hat 3.531.000 Einwohner, von denen 2.718 katholisch sind. Es gibt 236 Pfarreien, 19 Bischöfe, 222 Diözesanpriester und 205 Ordenspriester, 50 Laienbrüder und 614 Ordensschwestern, 88 Seminaristen.
(SL) (Fides 31/1/2023)


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