ASIEN/HEILIGES LAND - Gedenken an die palästinensische Journalistin Shireen Abu Aqleh in Rom: „Leuchtendes Zeugnis der Wahrheit“

Donnerstag, 27 Oktober 2022

Rom (Fides) - Der Tod "setzt dem menschlichen Leben kein Ende" und er könne auch zu einem "leuchtenden Zeugnis im auferstandenen Christus" werden. Dies bekräftigte der Prokurator der griechisch-melkitischen katholischen Kirche beim Heiligen Stuhl, Archimandrit Chihade Abboud, in seiner Predigt in der römischen Kirche „Santa Maria in Cosmedin“ bei einem Gottesdienst zum Gedenken an die ermordete palästinensische Reporterin Shireen Abu Aqleh, die am 11. Mai letzten Jahres gewaltsam ums Leben kam, nachdem sie über die Razzia der israelischen Armee im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland berichtet hatte . An der Gedenkfeier nahmen neben Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, dem lateinischen Patriarchen in Jerusalem, und den beim Heiligen Stuhl akkreditierten Mitgliedern des diplomatischen Korps auch die Familienangehörigen der Journalistin teil, die am Morgen am Rande der Generalaudienz mit Papst Franziskus zusammentrafen.
In seiner Predigt verwies der Archimandrit mehrfach auf die besondere Berufung der Journalistin ein, die "bis zum letzten Tag die bittere Wahrheit des blinden Konflikts, von dem die ganze Welt hofft, dass er in diesem Augenblick endet", bekannt machen wollte. „Jeder Beruf bringt seine eigenen moralischen Regeln mit sich, und dies“, fügte erhinzu - gilt auch für die Journalisten, "die aus nächster Nähe mit schmerzlichen Realitäten in Berührung kommen, Informationen sammeln und aus unausweichlicher Verpflichtung heraus die substanzielle Wahrheit der beobachteten Tatsachen in Loyalität und Treue zu dem, was geschehen ist, genau berichten, da sie durch intellektuelle Redlichkeit die Aufgabe haben, so objektiv wie möglich zu sein“. Und so habe auch Shireen, die ihrer Berufung als Reporterin verstanden und Zeugnis von der Wahrheit abgelegt. Abschließend vertraute er Shireen der Barmherzigkeit des Herrn an, „damit sie nun das Heilige Antlitz betrachten" könne. Gleichsam wünschte er sich, dass der Heilige Geist Einigkeit und Frieden im Heiligen Land, in Palästina, im gesamten Nahen Osten und in der ganzen Welt bewirken möge.
Die griechisch-melkitische Christin Shireen Abu Aqleh wurde vor 51 Jahren in Jerusalem geboren und besaß Shireen auch die US-Staatsbürgerschaft. Sie hatte an der Yarmouk-Universität in Jordanien Journalismus studiert und kehrte nach ihrem Abschluss in die Palästinensischen Gebiete zurück, wo sie für eine Reihe lokaler Medien arbeitete, darunter „Radio Voice of Palestine“ und der Satellitenfernsehsender „Aman“. 1997 begann sie ihre Karriere beim bekanntesten arabischsprachigen Satellitensender „Al-Jazeera“, für den sie aus Ost-Jerusalem über die politischen Ereignisse in Israel und die wichtigsten Ereignisse in den palästinensischen Gebieten, darunter auch die zweite Intifada, berichtete.
(PR) (Fides 27/10/2022)


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