EUROPA/SPANIEN - V. Weltfamilientreffen: „Durch die Weitergabe des Glaubens sichert die Familie der Welt die Hoffnung für die Zukunft der Kirche und der Menschheit“: Beschlüsse zum theologisch-pastoralen Kongress

Samstag, 8 Juli 2006

Valencia (Fidesdienst) - Der theologisch-pastorale Kongress, der im Rahmen des V. Weltfamilientreffens in Valencia stattfand, ging am Nachmittag, des 7. Juli zu Ende. Abschließend wurden mehrere Beschlüsse verlesen in folgendem Satz zusammengefasst werden könnten: „Durch die Weitergabe des Glaubens sichert die Familie der Welt die Hoffnung für die Zukunft der Kirche und der Menschheit“.
In ihren Beschlüssen wiesen die Teilnehmer vor allem darauf hin, dass die Familie sich in einer Krise befindet, „die es in diesem Ausmaß in der Geschichte bisher noch nicht gab“. Die Gründe dafür sind im „ideologischen Druck“ zu suchen, „den die konsumorientierte Mentalität ausübt, die als Lebensziel vor allem Bequemlichkeiten und Genuss kennt“. Hinzu komme eine „stetige Aktion eines Laizismus mit nihilistischen und relativistischen Wurzeln, der bezüglich der Familie eine individualistische Vision der Gemeinschaft zwischen Mann und Frau vorschlägt.“
Die Teilnehmer brachten jedoch auch ihre „große Freude“ über die verschiedenen Sitzungen des Kongresses zum Ausdruck, darunter auch die Kongresse für Kinder und Großeltern, die zeitgleich stattfanden, und „Ausdruck des spirituellen Reichtums und der Vitalität“ waren.
In ihren Beschlüssen beziehen sich die Teilnehmer auch auf die Resolution des Europäischen Parlaments zur Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Gemeinschaften mit der Ehe und weisen darauf hin, dass diese „das Ergebnis einer falschen Auffassung der menschlichen Sexualität und der Laizität des Staates ist“. Dabei wird beklagt, dass „die Kampagnen zur Empfängnisverhütung und zur Abtreibung als Attentat auf das Leben und die Existenz der Familie betrachtet werden sollte. Ähnlich ist es mit der Euthanasie“. Deshalb wird „mehr Respekt für das Leben von seinem Anfang bis zu seinem Ende“ gefordert. In diesem Zusammenhang wird auch daran erinnern, dass „das Phänomen der Leihmütter und die Zerstörung der Embryonen darauf hinweisen, wie weit der Mensch gehen kann, wenn er den Wert des Lebens vergisst“.
Der Kongress betonte auch die Bedeutung der Schule und die Rolle des Religionsunterrichts bei der Weitergabe des Glaubens und bat christliche Familien darum, „sich der Bedeutung der Sendung bewusst zu sein, die die Kirche ihnen anvertraut: Die Verbreitung des Evangeliums und die Verantwortlichkeit aller Gläubigen und insbesondere der Familie.“
Ein Gottesdienst mit Kardinal Giovanni Battista Re, Präfekt der Kongregation für die Kongregation der Bischöfe und Vorsitzender der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, bei dem über 200 Bischöfe und Kardinäle konzelebrierten, beendete die Kongressarbeiten. Kardinal Re betonte in seiner Predigt, dass die Eltern, eine „unsagbare Sendung besitzen: denn sie sind die ersten Katechisten. Sie können diese Aufgabe bei der Weitergabe des Glaubens und der Werte nicht an andere delegieren … Manche Eltern hinterlassen den Kindern kein großes Erbe, doch wenn sie ihnen den Glauben weitergeben, dann werden die Kinder das wertvollste Gut besitzen, dass es gibt“. Abschließend versicherte der Kardinal, dass „was man im Herzen eines Kindes aussät in der Zukunft Früchte trägt“.
Zum Internationalen Familienkongress hatten sich 9.200 Teilnehmer angemeldet, die an den drei verschiedenen Kongressen teilnahmen: der theologisch-pastorale Kongress und die Kongresse für Kinder und Großeltern. Dies teilt die Nachrichtenagentur der Erzdiözese Valencia, AVAN, mit. Nach Herkunft aufgegliedert entsteht folgendes Bild: „54% aus Spanien, 16% aus anderen europäischen Ländern, 11% aus Lateinamerika, 10% aus Nordamerika, 5% aus Afrika, 3% aus Asien und 1% aus Ozeanien. Die international besetzte Familienausstellung, die ebenfalls zu Ende ging, wurde von über 100.000 Menschen besucht. (RG) (Fidesdienst, 08/07/2006 - 47 Zeilen, 553 Worte)


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