Madrid (Fides) - Am kommenden Sonntag, dem 16. Januar, wird in Spanien der Tag der Kindermissionswerke als "Kindersonntag" gefeiert. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung der Missionare bei ihrer Arbeit mit Kindern. "Die Kindermissionswerke sind keine Nichtregierungsorganisation, die nette Dinge für Kinder tut, sondern ein Instrument der Kirche, damit die Kirchen in den Missionsgebieten die Mittel haben, sich um die Kinder vor Ort zu kümmern", erklärt der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Spanien, Pfarrer José María Calderón bei der Präsentation der Initiative, die 1984 ins Leben gerufen wurde. Damals war die Aktion Vorreiterin auf dem Gebiet des Schutzes von Kindern und nahm die Genfer Erklärung der Kinderrechte um Jahre vorweg. Wie PfarrerCalderón bemerkte, "ist die Kirche voraus, denn die Sorge um die Kinder war schon immer sehr wichtig".
Der Nationale Direktor der Päpstlichen Missionswerke erinnert daran, dass es dank der von den Kindermissionswerken gesammelten Gelder - hauptsächlich durch Spenden von Kindern - möglich ist, Projekte zur Evangelisierung, Bildung und Gesundheit von Kindern und ihren Müttern zu unterstützen, damit sie in Würde geboren werden und aufwachsen, sich gut ernähren und lernen können. Im Jahr 2021 wurden im Rahmen der Initiative 1.933.313,21 € gesammelt und damit wurden mehr als 300.000 Kinder in 34 Ländern unterstützt. "Für viele Kinder ist die Kirche der einzige Ort, an dem sie ein Zuhause finden", betont der katholische Geistliche.
Beispielhaft berichtet die brasilianische Missionsschwester Sofía Quintans von den Franziskanerinnen von der Mutter vom Göttlichen Hirten, wie die Kirche die venezolanischen Flüchtlinge, von denen viele Kinder sind, bei ihrer Ankunft in Brasilien begleitet. Die Ordensfrau lebt und arbeitet seit drei Jahren in Boa Vista und beteiligt sich an der "Operation Welcome", die sich als Antwort auf die humanitäre Notlage versteht. In Abstimmung mit dem Staat, den Vereinten Nationen und verschiedenen Hilfswerken begleitet die katholische Kirche diese Menschen in den Flüchtlingsunterkünften In Boa Vista gibt es 13 Camps mit jeweils 700-1.000 Menschen. Dort werden die Flüchtlinge vorübergehend aufgenommen, damit sie sich in das normale Leben integrieren können. "Die Venezolaner tragen einen Rucksack voller Leiden mit sich herum", erklärte die Missionsschwester, die besonders an die Not der der Kinder erinnert. "Die belastende Situation ihrer Eltern lastet auf ihnen, sie sind Schwämme", diesen Kindern wird die „Kindheit gestohlen", "sie wollen spielen, können aber nicht". „Deshalb versuchen wir, sichere Räume für sie zu schaffen, damit sie weiter spielen und lernen können, auch wenn es nicht einfach ist“, so Schwester Sofia. Zum Kinderhandel, dem Diebstahl von Babys zum Zweck der Organtransplantation und der sexuellen Ausbeutung kommen derzeit auch noch die Pandemie und ihre Folgen hinzu.
Die Kinder der Kindermissionswerke sind deshalb am kommenden Sonntag eingeladen, ein selbst gebasteltes "Sparschwein zum Teilen" mit Spenden für die Kinder in den Missionen zu füllen. Die Anleitung dazu erhalten sie bei den Sonntagsmessen, in der Schule oder in den Missionsgruppen. Darüber hinaus sind alle Kinder eingeladen sie am 9. Nationalen Malwettbewerb der Kindermissionswerke teilzunehmen, dessen Motto dieses Jahr lautet: "Mit Jesus in Jerusalem.... Licht für die Welt! ". Auch die Erwachsenen sind eingeladen, sich der Spendenaktion anzuschließen, damit die Missionare die Mittel haben, ihre Arbeit für die Kinder fortzusetzen: Schulen in den entlegensten Orten zu bauen, Waisenhäuser zu eröffnen, medizinische Versorgung zu gewährleisten und vieles mehr.
(SL) (Fides 13/1/2022)