ASIEN/SÜDKOREA - Lebensschutz: Katholische Kirche lädt zu Gebetskampagne ein

Samstag, 1 Oktober 2022

Seoul (Fides) - Vom 28. September bis zum 6. November die von der katholischen Kirch auf den Weg gebrachte Kampagne "40 Tage Gebet für das Leben“. Das "Komitee für das Leben" der Erzdiözese Seoul unter dem Vorsitz von Erzbischof Peter Chung Soon-Taick (OCD) lädt alle Gläubigen zur Teilnahme ein und informierte öffentliche in den Straßen der Stadt über die Initiative und deren Beweggründe. Insbesondere die koreanischen Frauen sollen einbezogen werden. Es ist bereits die zweite Gebetskampagne für das Leben in diesem Jahr nachdem die katholischen Gemeinden vom 2. März bis zum 10. April zum Gebet eingeladen hatten.
In der Nähe der Myeongdong-Kathedrale wurde ein Info-Point eingerichtet, wo Mitglieder des Komitees zur Verfügung, um Passanten das Thema der Achtung des menschlichen Lebens von der Empfängnis an zu erläutern und Frauen in Not, die Zweifel haben oder über einen Schwangerschaftsabbruch nachdenken, im Rahmen einer Beratung psychologisch zu unterstützen. Dort beten die Gläubigen den Rosenkranz und vertrauen der Jungfrau Maria den Schutz und des menschlichen Lebens an.
Die katholische Kirche in Korea setzt sich seit langem für den Schutz des Lebens ein und gegen die Legalisierung der Abtreibung ein. Mit Blick auf die "Heiligkeit des Lebens" müsse das menschliche Leben "vom Augenblick der Empfängnis an" geschützt werden, so die Bischöfe des Landes, die 2018 auch eine Petition gegen die Abtreibung auf den Weg brachten und eine Million Unterschriften sammelten. Darüber hinaus wurde in der Erzdiözese Seoul bereits im Jahr 2005 von Kardinal Nicholas Cheong ein spezielles "Komitee für das Leben" eingerichtet, das die Aufgabe hat, die Werte des Lebens und der Familie sowohl auf pastoraler als auch auf kultureller und öffentlicher Ebene zu fördern.
Am 11. April 2019 erklärte das koreanische Verfassungsgericht das Gesetz für verfassungswidrig, das seit 1953 die Praxis des freiwilligen Schwangerschaftsabbruchs in Korea verboten hatte, und forderte eine Gesetzesänderung. Am 1. Januar 2021 ist das Abtreibungsverbot in Südkorea formell außer Kraft getreten, doch ist dadurch eine Rechtslücke entstanden, die das Parlament bisher noch nicht mit einem neuen Gesetz geschlossen hat. Obwohl die Praxis entkriminalisiert wurde, bedeutet das Fehlen von Vorschriften, die diese Praxis regeln, dass - wie ein Beamter des Ministeriums für Gesundheit und Wohlfahrt kürzlich erklärte - "Abtreibung in Korea derzeit weder legal noch illegal ist".
Vor diesem Hintergrund betont die Kampagne "Gebet für das Leben" der katholischen Kirche, während die Gesetzgeber noch einen entsprechenden Gesetzesentwurf prüfen: "Die Kirche wird das menschliche Leben von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende immer schützen. Deshalb bitten wir darum, dass das neue Gesetz in Zukunft die Verweigerung der Abtreibung aus Gewissensgründen immer zulässt", schreiben die koreanischen Bischöfe.
(PA) (Fides 1/10/2022)


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