ASIEN/INDONESIEN - Pionierin der Aussätzigenhilfe: Katholische Kirche erinnert an deutsche Missionsschwester

Mittwoch, 20 Juli 2022 missionarische Öffentlichkeitsarbeit   leprakranke   schwestern  

Jakarta (Fides) - Die katholische Kirche in Indonesien würdigt eine deutsche Ordensfrau Schwester Virgula Maria Schmith von den Steyler Missionsschwesern, die auf der indonesischen Insel Flores Pionierarbeit unter Leprakranken leistete und nun am 27. Juni im Alter von 93 Jahren starb. Die Ordensfrau hatte die Lepra-Stationen St. Damian und St. Raphael in Cander und Binongko auf der Insel Flores gegründet, wie die Provinzobere der Steylermissionsschwestern in Indonesien, Schwester Yohana M. Momas, betont.
Schwester Virgula wurde am 3. September 1929 in Grünebach (Deutschland) geboren. Sie kam 1965 als Missionarin nach Indonesien. Dort lebte sie jahrelang in der Region Mangarai im Osten von Flores. Als ihre Mission verstand sie es, den Armen und Kranken zu helfen, unter dem Motto: "Ich bin dazu berufen, diejenigen zu befreien, die von verschiedenen Krankheiten gefesselt sind, weil sie Kinder Gottes sind". Am Anfang stand ein Leprakranker, dessen Familie ihn in der Wildnis ausgesetzt hatte. Ein Franziskanerpater fand ihn und brachte ihn in das St. Rafael-Krankenhaus, wo die deutsche Ordensfrau arbeitete. Sie kümmerte sich um den Patienten und ließ ihm die beste Pflege zuteil werden. Zudem bat sie ihre Verwandten in Deutschland um Hilfe.
„Und sie haben mir geholfen“, so die Ordensfrau im Jahr 2011, "Seit 1966, ist die Lepra-Station von der Poliklinik San Rafael getrennt", berichtete die Schwester damals. "Es ist nicht nur meine Arbeit. Ich bin keine wichtige oder intellektuelle Person, über die man schreiben sollte. Ich gehorche dem Willen Gottes. Ich bete jeden Morgen: "Herr, zeige mir, was ich heute tun soll, und gib mir die Fähigkeit, es zu tun". Wenn Gott sich etwas wünscht, können wir ihm nicht widerstehen. Ich empfinde keine Angst oder Furcht, weil ich darauf vertraue, dass Gott mit mir ist. Ich glaube und erlebe, dass Gott uns nicht im Stich lassen kann", wird die Missionsschwester von „Floresa.com“ zitiert.
Sie hielt ihre Arbeit auch für "ein göttliches Wunder". Sie hatte in ihrem Leben unzählige "Wunder" beobachtet, die Gott vollbracht hatte. "Gott sorgt immer rechtzeitig für Hilfe. Wenn die Schwestern Medikamente, Kleidung, Lebensmittel oder andere Dienste benötigen, ist immer Hilfe verfügbar, insbesondere in Form von Geld“, war sich Schwester Virgula sicher.
Schwester Virgula war eine überzeugte Missionarin, eine Pionierin und gehörte zu den ersten Personen, die als sloche humanitäre Arbeit leistete, insbesondere für Menschen mit Behinderungen und Lepra sowie für Opfer sexueller Gewalt in Indonesien. "Sr. Virgula war kreativ und lebte ein interkulturelles Leben, wobei sie die Manggarai-Kultur, einen der Dialekte Indonesiens, sehr liebte", sagte Sr. Momas, die Inspektorin ihrer Kongregation. Die deutsche Ordensfrau arbeitete gerne mit anderen in der Mission. Sie war eine Person, die die Spiritualität des "Über-die-Mission-hinaus-Gehens" verkörperte und immer bereit war, die Mission an andere Schwestern weiterzugeben. Die Steyler Missionsschwestern sind eine Ordensgemeinschaft mit mehr als 3.000 Mitgliedern in 46 Ländern. Am 8. Dezember 1889 gründete St. Arnold Janssen die Ordensgemeinschaft im niederländischen Steyl.
(SD) (Fides 20/7/2022)


Teilen: