ASIEN/TÜRKEI - Muslime möchten für Pfarrer Pierre das notwendige Blut spenden

Montag, 3 Juli 2006

Istanbul (Fidesdienst) - „Es handelt sich um die Tat eines Verrückten, die dem Image der Türkei schadet. Doch es bleibt ein isolierter Vorfall: im Land herrscht kein besonders angespanntes oder gewaltsames Klima und die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen sind weiterhin gut“, so der Sprecher der Katholischen Bischofskonferenz in der Türkei, Pater George Marovitch, in einem Kommentar zu dem Überfall auf den französischen Geistlichen Pierre Brunissen, der in Samsun von einem psychisch gestörten Täter mit Messerstichen schwer verletzt wurde. Der französische Priester hatte die Marien-Kirche in Trabzon wieder geöffnet, wo er vorübergehend den am 5. Februar ermordeten italienischen Priester Andrea Santoro ersetzen sollte. Infolge seiner Verletzungen verlor Pierre Brunissen viel Blut. Er wurde in das Krankenhaus eingeliefert und befindet sich nun nicht mehr in Lebensgefahr. Der Sprecher der Bischofskonferenz betont insbesondere auch die Solidarität der muslimischen Gläubigen nach dem Vorfall: „Pfarrer Pierre ist bei allen sehr beliebt. Viele muslimische Gläubige haben uns angeboten, dass sie für Pfarrer Pierre das notwendige Blut spenden wollen. Die Medien haben zwar ausführlich über den Vorfall berichtet, doch er bleibt ein isolierter Fall, den die meisten türkischen Bürger verurteilen“.
Pfarrer George Marovitch erinnert auch an den geplanten Besuch von Papst Benedikt XVI. im Herbst dieses Jahres: „Sowohl Christen als auch Nichtchristen freuen sich auf den Besuch des Papstes. DA es sich um einen Staatsbesuch handelt, wissen wir nicht, ob auch ein Treffen mit den muslimischen Religionsführern vorgesehen ist. Sicher ist, dass Papst Benedikt XVI. den Ökumenischen Patriarchen Bartolomaios treffen wird. Wir hoffen, dass dieser Besuch zu einer Verbesserung der ökumenischen und interreligiösen Beziehungen in der Türkei und ganz Europa führen wird und dafür beten wir“. (Fidesdienst, 03/07/2006 - 23 Zeilen, 278 Worte)


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