VATIKAN - Der selige Paulo Manna und die Päpstliche Missionsunion

Freitag, 14 Januar 2022 päpstliche missionswerke  

Vatikanstadt (Fides) - Die Päpstliche Missionsunion (PUM) ist eines der vier Päpstlichen Missionswerke wurde vom seligen Pater Paolo Manna gegründet und von Papst Benedikt XV. am 31. Oktober 1916 unter dem Namen "Missionsvereinigung des Klerus" anerkannt. Paul VI. nannte das Werk "die Seele der anderen Päpstlichen Missionswerke".
Paolo Manna wurde am 16. Januar 1872 in Avellino geboren. Im Jahr 1891 trat er in das Seminar für Auslandsmissionen in Mailand ein, das später zum Päpstlichen Institut für Auslandsmissionen (PIME) wurde. Am 19. Mai 1894 wurde er zum Priester geweiht und als Missionar nach Birma (heute Myanmar) entsandt. In den 12 Jahren seiner Missionstätigkeit kehrte er zu seinem großen Bedauern aus ernsten gesundheitlichen Gründen dreimal nach Italien zurück, zuletzt 1907. Der missionarische Geist, der weiterhin in seinem Herzen brannte, veranlasste ihn, den Weg der missionarischen Bildung durch Predigt und Presse einzuschlagen. Er wollte nicht nur den Fortschritt des Glaubens in der Welt bekannt machen und durch Gebete und Spenden Hilfe für die Missionare leisten, sondern vor allem die Kirche dafür sensibilisieren, ihre Aufgabe der Evangelisierung mit mehr Missionaren und einheimischen Geistlichen wahrzunehmen.
Als Leiter der Zeitschrift "Le Missioni Cattoliche" und vor allem mit seinem ersten Werk "Missionari autem pauci" (Die Missionare sind zu wenige) weckt er eine Welle der Begeisterung für die Missionen und eine große Zahl von Missionsberufungen: so beginnt seine große Aufgabe der missionarischen Bildung des gesamten Klerus, der er sich mit ganzer Kraft widmet. Sein Plan, eine "Missionsvereinigung des Klerus" zu gründen, wurde 1916 mit der Zustimmung von Papst Benedikt XV. verwirklicht.
Auf dem ersten internationalen Kongress der Päpstlichen Missionsunion wurde am 3. Januar 1922 die Notwendigkeit betont, in den Seminaren Missionswissenschaften zu unterrichten, ein Fach, das in den katholischen Ausbildungsstätten damals noch unbekannt war. Pater Manna betonte in seinen immer zahlreicheren Veröffentlichungen die unersetzliche Rolle der Priester bei der Verkündigung des Evangeliums und der Entstehung des missionarischen Bewusstseins des gesamten Gottesvolkes.
In seiner Enzyklika "Maximum Illud" (1919) empfahl Papst Benedikt XV. die Präsenz der Union in allen Diözesen und förderte so ihre weitere Verbreitung. In diesem Zusammenhang widmete sich Pater Manna einer großen Predigt- und Drucktätigkeit und begeisterte Bischöfe, Priester und Laien für das missionarische Ideal. Sein Motto lautete "Alle sind Missionare!". Für Pater Manna ist jeder Getaufte, vor allem aber jeder Priester ein Missionar, und er beklagte, dass die Priester die wichtigste und grundlegende Aufgabe der Kirche, die Evangelisierung der Welt, der ganzen Welt, vernachlässigen und griff damit dem voraus, was das Zweite Vatikanische Konzil feierlich verkünden sollte.
Neben den Priestern wurden auch Ordensmänner und -frauen und geweihte Laien als Missionare anerkannt. Mit dem Dekret "Huic Sacro" eröffnete die Kongregation der Propaganda Fide 1949 auch ihnen die Möglichkeit, der Union beizutreten. Mit einem Dekret vom 28. Oktober 1956 verlieh Pius XII. der Union den Titel eines "Päpstlichen Werkes" und benannte sie in "Päpstliche Missionsvereinigung der Kleriker, Ordensleute und geweihten Laien" um, die heute als "Päpstliche Missionsunion" (PUM) bezeichnet wird. Mit dem Apostolischen Schreiben "Graves et increscentes" vom 5. September 1966 brachte der heilige Paul VI. seine Anerkennung für dieses Päpstliche Werk zum Ausdruck und empfahl es erneut allen Bischöfen der Kirche.
Von 1924 bis 1934 war Pater Manna auch Generaloberer seines Instituts. 1926 wurde das Seminar für Auslandsmissionen in Mailand mit dem Missionsseminar in Rom zusammengelegt, wodurch das Päpstliche Institut für Auslandsmissionen (PIME) entstand. Von 1937 bis 1941 war Pater Manna Internationaler Sekretär der Union. 1943 wurde er Oberer der süditalienischen Provinz und zog nach Ducenta in das Herz-Jesu-Seminar für die Auslandsmissionen, das er selbst gegründet hatte.
Seine "Beobachtungen über die moderne Methode der Evangelisierung", in denen er eine andere Ausbildung der einheimischen Seminaristen und die Gründung von Ortskirchen vorschlägt, die einheimischen Geistlichen anvertraut werden, sind das Ergebnis dieses jahrelangen Engagements. In seinem späten Leben verfasste er seinen Weltmissionsplan "Unsere 'Kirchen' und die Verkündigung des Evangeliums", in dem er die antiken Kirchen aufforderte, Missionsseminare einzurichten, um sich direkt an der Evangelisierung der Welt zu beteiligen und die jungen Kirchen in der Mission zu unterstützen. Pater Paolo Manna starb am 15. September 1952 in Neapel.
Johannes Paul II. sprach ihn am 4. November 2001 selig, und in seiner Predigt bei der Messe auf dem Petersplatz sagte er: "Auch in Pater Paolo Manna sehen wir einen besonderen Abglanz der Herrlichkeit Gottes. Er verbrachte sein ganzes Leben mit der Missionsarbeit. Auf jeder Seite seiner Schriften wird die Person Jesu, der Mittelpunkt des Lebens und der Sinn der Mission, lebendig".
(SL) (Fides 14/01/2022)


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