AFRIKA - Instabilität in der Sahelzone: Militärausgaben nehmen zu

Dienstag, 11 Januar 2022 waffen  

Rom (Fides) - Die Militärausgaben in Afrika nehmen zu. Laut dem jüngsten Bericht des SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) werden die Rüstungsausgaben in Afrika im Jahr 2020 über 43 Milliarden Dollar betragen, 5,1 Prozent mehr als 2019 und 11 Prozent mehr als 2011.
Die Verteidigungsausgaben machten im Jahr 2020 in Afrika durchschnittlich 8,2 Prozent der Staatsausgaben aus. In konfliktbetroffenen Ländern wie Mali (18 %) und Burkina Faso (12 %) ist der Anteil deutlich höher.
Und hier sind auch die Verteidigungsausgaben am stärksten gestiegen. Laut SIPRI bekämpfen drei der fünf afrikanischen Länder, in denen die Militärausgaben in den letzten zehn Jahren stark gestiegen sind - Mali (+ 339 %), Niger (288 %) und Burkina Faso (238 %) - terroristische Netzwerke in der Sahelzone, einer extrem armen Region, die sich vom Senegal bis zum Sudan und Eritrea erstreckt.
Die Militärausgaben untergraben in vielen afrikanischen Ländern öffentliche Investitionen in die Infrastruktur, die für die wirtschaftliche Entwicklung und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung unerlässlich sind. Dies wiederum führt zu Unzufriedenheit und Frustration, insbesondere unter jungen Menschen, von denen einige die in der Region operierenden Guerillagruppen unterstützen.
Die Fragilität der Institutionen in den Sahelländern wird auch durch Militärputsche wie den in Mali im August 2020 deutlich. Um die Putschisten zur Wiederherstellung der zivilen Macht zu zwingen, beschloss die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) auf ihrem außerordentlichen Gipfeltreffen am 9. Januar in Accra, der Hauptstadt Ghanas, unterdessen die Land- und Luftgrenzen zwischen ihren Mitgliedern und dem Binnenstaat Mali zu sperren. Dieser Beschluss wurde getroffen, nachdem die Putschisten ihr Versprechen, im Februar 2022 Wahlen abzuhalten, nicht eingehalten hatten.
(L.M.) (Fides 11/1/2022)


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