ASIEN/SÜDKOREA - Ein Missionar aus der Ordensfamilie des Don Orione berichtet über seine ersten Erfahrungen in Korea: „Wir helfen allen Menschen, armen und reichen, Jesus als Mittelpunkt und Sinn des Lebens zu entdecken“

Dienstag, 13 Juni 2006

Seoul (Fidesdienst) - Seit dem 21. April gibt es eine Mission des „Kleinen Werkes von der Göttlichen Vorsehung“, der Ordensfamilie des Don Orione in Korea. Der Mission gehören der aus Argentinien stammenden Pater Luciano Felloni und der Koreaner P. Bernard Seo Yong-Tae an. Diese beiden „Vorposten“ kamen auf Einladung von Bischof Joseph Lee von Uijongbu nach Korea. Die neue Diözese Uijongbu an der Grenze zu Nordkorea braucht kirchliches Personal. In einem Bericht beschreibt Pater Luciano seine ersten Eindrücke:
„Am Tag unserer Ankunft in Korea war im Evangelium des Tages von der Mission der ersten Christen die Rede. … Ich glaube das lässt sich gut auf die Mission übertragen, die wir als Söhne des Don Orione in Fernost ausüben können. Ich glaube, dass wir vor allen diejenigen begleiten werden, die Jesus noch nicht kennen (und es sind Millionen). Zudem werden wir uns der Verkündigung widmen. Später werden wir die Gläubigen als Mitglieder der Ortskirche ihren Weg beschreiten lassen. Ich glaube, dass unsere Mission als Ordensleute der katholischen Kirche in Korea vor allem zwei Dimensionen ha: im inneren der Kirche müssen wir an einigen besonders schwierigen Fronten tätig sein (sozialer Dienst in armen Gegenden, besonderes Augenmerk für Zuwanderer, Missionsanimation, usw.) und auf der anderen Seite müssen wir im Sinne des Konzilsdekrets Ad gentes auch nach außen tätig sein, unter denen, die Christus noch nicht kennen. Dabei wird es vor allem um Dialog, Zusammenleben, gegenseitiges Kennenlernen und Präsenz gehen. Wir helfen allen Menschen, armen und reichen, Jesus als Mittelpunkt und Sinn des Lebens zu entdecken, indem wir sie die Kraft des Herzens und den Wert des menschlichen Fortschritts im Unterschied zur rein wirtschaftlichen Entwicklung erkennen lassen.“
Damit ich dies alles tun kann, werde ich als erstes die koreanische Sprache lernen müssen … dies wird nicht einfach sein! Am 7. Juni habe ich einen Kurs an der Universität der Jesuiten begonnen. Der Kurs wird zwei Jahre dauern und ist sehr anspruchsvoll. Die Menschen sind sehr freundlich und versuchen sich irgendwie verständlich zu machen. Sie sind sehr kommunikationswillig. Korea ist ein wirtschaftlich weit entwickeltes Land, weshalb eine der Herausforderungen auch darin besteht, verständlich zu machen, dass Geld und Erfolg nicht die Lösung für alles sind… Es gibt eine hohe Selbstmordrate und viele Menschen leiden unter Stress, auch Kinder. Ich glaube, diesen Menschen dabei zu helfen, andere Werte zu entdecken, wird zu unserem Apostolat gehören. An den ersten Tagen habe ich festgestellt, dass ich praktisch als neu geboren werden muss: eine neue Sprache, neue Geschmacksrichtungen, eine andere Art zu essen (mit Stäbchen), neue Bezugspunkte, eine neue Kultur. Es ist schöne wenn man die Möglichkeit zur Neugeburt hat, es ist zwar eine langsamer und manchmal auch schmerzlicher Prozess, doch es ist notwendig, wenn man zum Koreaner unter Koreanern werden will, wie sich das unsere Ordensgründer Don Orione wünschte.
Bis jetzt sind wir Gäste der Missionare des heiligen Kolumban, die seit vielen Jahren in Korea tätig sind. Schon bald werden wir eine eigene Wohnung in Seoul haben, in der wir während der Studienzeit leben. Danach werden wir in eine der ärmeren Gegenden von Uijongbu umziehen und uns um die Evangelisierung bemühen, wobei wir als Arme unter Armen leben werden. Dabei werden wir mit den karitativen Werken beginnen, zu denen der Herr uns inspiriert, je nach dem, was die Menschen brauchen. Einige Tätigkeitsbereich werden jedoch am Horizont bereits sichtbar: der Dienst unter den Zuwanderern in der Diözese Uijongbu, bei denen es sich größtenteils um philippinische Staatsbürger handelt. Diesen Menschen werden wir zuhören, wir werden sie begleiten und sie beim Gang ins Krankenhaus begleiten (was ein ganz besonderer Aspekt der Tätigkeit der Ordensfamilie von Don Orione ist). Außerdem werden wir uns um eine Aufenthaltsgenehmigung und den Schutz vor Ausbeutung bemühen… Wir vertrauen uns dem Gebet aller an! Ave Maria und vorwärts!“ (SL) (Fidesdienst, 13/06/2006 - Zeilen, Worte)


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