AMERIKA/KOLUMBIEN - Der Fremdenverkehr soll die Einheit der Menschheitsfamilie und den Frieden fördern: Schlussbotschaft zum ersten kontinentalen Kongress der Pastoral im Fremdenverkehr

Montag, 12 Juni 2006

Bogotà (Fidesdienst) - „Die Jungfrau Maria helfe uns dabei, den Fremdenverkehr als Instrument der Vorsehung bei der Förderung der Einheit der Menschheitsfamilie und des Friedens zu verstehen und lehre uns, uns in den Dienst der Personen zu stellen, die am Fremdenverkehr beteiligt sind“, heißt es in der Schlussbotschaft zum ersten kontinentalen Kongress der Pastoral im Fremdenverkehr, der von der Abteilung für Menschen unterwegs des CELAM vom 2. bis 4. Juni 2006 in Bogotà veranstaltet wurde. An der Veranstaltung unter Leitung des Sekretärs des Päpstlichen Rates für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs, Erzbischof Agostino Marchetto, nahmen zahlreiche Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien teil, die im Bereich des Fremdenverkehrs und der damit verbunden pastoralen Aktion tätig sind. In ihrem Schlussdokument stellen die Teilnehmer fest, dass „der internationale Fremdenverkehr in den vergangenen Jahren zugenommen hat und zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden ist, der zur Arbeitsbeschaffung, Entwicklung und Bekämpfung der Armut beiträgt und nicht nur den wirtschaftlichen Bereich, sondern auch das gesellschaftliche, religiöse und kulturelle Leben beeinflusst“. Doch wie jede menschliche Aktivität sei auch der Fremdenverkehr „sowohl von der Sünde als auch von der Gnade gekennzeichnet“. In diesem Zusammenhang weisen die Kongressteilnehmer auf Menschenrechtsverstöße hin, „deren Opfer viele Menschen sind, die am Fremdenverkehr beteiligt sind“.
Die Kongressteilnehmer formulieren in ihrem Papier auch verschiedene Vorschläge: insbesondere fordern sie die Bischofskonferenzen und die Ortsbischöfe aus den Herkunfts- und Zielkirchen auf, den Fremdenverkehr in die verschiedenen Pastoralprogramme einzubeziehen, die Abteilung für die Pastoral im Fremdenverkehr in den bischöflichen Kommissionen für Migranten und Menschen unterwegs in den betroffenen Ländern besonders zu stärken, Begegnungen zur Förderung der Pastoral im Fremdenverkehr auf nationaler und diözesaner Ebene zu veranstalten, Pastoralarbeiter entsprechend auszubilden, und Dokumente des Heiligen Stuhls zu diesem Thema zu veröffentlichen und bekannt zu machen.
Pastoralarbeiter und Menschen guten Willens werden aufgefordert, sich fortzubilden, damit sie „auf den Herausforderungen besser gewachsen sind, die sich im Bereich des Fremdenverkehrs stellen, sich für die Entstehung eines Bewusstseins einzusetzen, dass die Rechte aller am Fremdenverkehr Beteiligten und die Kultur der Zielländer respektiert“. Insbesondere sollen sie sich für „Prävention, Bekämpfung und Aufdeckung des Tourismus der Ausbeutung, vor allem von Kindern, Jugendlichen und Frauen“ einsetzen. In Anbetracht der Wichtigkeit der Wallfahrtsorte und heiligen Stätten und damit des religiösen Fremdenverkehrs als „Gelegenheit für die Kirche, ihre Evangelisierungstätigkeit auszuüben und Momente der Spiritualität und des Kontakts mit dem Übernatürlichen zu fördern“, bitten die Kongressteilnehmer die Verantwortlichen der Heiligtümer darum, diese Orte als „Aeropage der Neuevangelisierung, der Feier der Sakramente der Busse und der Eucharistie und als Orte der kirchlichen Gemeinschaft zu betrachten.“. Ein weiterer Vorschlag betrifft die „Verbreitung einer christlichen Vision und der Lehre der Kirche zum Fremdenverkehr, insbesondere zum sozialen Fremdenverkehr“ und die Förderung der Beziehungen und der Koordinierung zwischen den Diözesen Lateinamerikas und der Karibik und den Fremdenverkehrsregionen und den Herkunftskirchen der Touristen, die diese Regionen besuchen. Abschließend verleihen die Delegierten ihrer Hoffnung Ausdruck und verpflichten sich, „den Touristen, und den Menschen, die im Fremdenverkehrsbereich beschäftig sind, geistlichen und menschlichen Beistand zu leisten“. (RG) (Fidesdienst, 12/06/2006 - 48 Zeilen, 510 Worte)


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