ASIEN/PHILIPPENEN - BISCHOF LEDESMA ZUM BOMBENANSCHLAG AUF EINE MOSCHEE AUF MINDANAO: ES SIND POLITISCHE NICHT RELIGIÖSE GRÜNDE

Freitag, 3 Oktober 2003

Manila (Fidesdienst) – Hinter dem Attentat, das am Nachmittag des 3. Oktober auf die Moschee in Midsayap in der Nähre von Cotabato (Mindanao, Südphilippinen) verübt wurde, verbergen sich nach Ansicht von Bischof Anthony Lesdesma keine religiösen Gründe. Es handele sich vielmehr um politische Gründe, weshalb man darauf achten müsse, dass das Attentat nicht dazu benutzt werde, die Religionsgemeinschaften gegeneinander aufzubringen. Bischof Anthony Ledesma ist Vorsitzender der bischöflichen Kommission für den Interreligiösen Dialog.
Bei dem Attentat auf die Moschee starben zwei Menschen, etwa 30 wurden verletzt. Nach Angaben eines Polizeisprechers handelt es sich bei den meisten Verletzten um staatliche Beamte.
„Man sollte sofort darauf hinweisen, dass das Attentat nicht von christlichen Gruppen verübt wurde“, so der Bischof im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Es ist ganz eindeutig, dass politische Gründe eine Rolle spielen, denn wir stehen kurz vor der Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen der Regierung und muslimischen Gruppen. Wir wissen nicht, wer genau sich hinter dem Attentat verbirgt, aber man will damit die Friedensverhandlungen blockieren: ich glaube, dass sich alle dafür einsetzen werden, dass dieses Ereignis die derzeitigen Bemührungen um Versöhnung nicht in Frage stellt“.
Der Bischof wies auch darauf hin, dass es sich nicht um den ersten Bombenanschlag in der Nähe von Moscheen auf der Insel Mindanao handelt (ein ähnlicher Anschlag wurde auch in Davao verübt). „Im Zusammenhang mit früheren Anschlägen laufen derzeit Ermittlungen. Es heißt, dass auch gegen Mitglieder der Streitkräfte ermittelt wird. Es muss Klarheit über die Situation auf Mindanao geschaffen werden. Um darauf hinzuweisen, dass die Religionen nicht der Grund für die Gewalt auf Mindanao sind werden wir Ende November eine „Mindanao Week of Peace“ veranstalten.
Unterdessen bestätigt der Bischof auch, dass „die Beziehungen zwischen Islam und Christentum gut sind und dass es auch ein Forum für die Zusammenarbeit zwischen den Religionsführern gibt (die Bishop Ulama Conference), die den Friedensprozess auf Mindanao aktiv unterstützt. Doch Mindanao braucht vor allem Stabilität. Dafür sind kleine Schritte notwendig, damit man mit dem Engagement aller langsam zu einem Frieden gelangen kann.“. (PA) (Fidesdienst, 3/10/2003 – 29 Zeilen, 333 Worte)


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