ASIEN/SÜDKOREA - Kardinale Yeom zelebriert “Messe für den Frieden”: “Lasst uns für wahre Versöhnung beten”

Donnerstag, 1 Juli 2021 menschenrechte   aussöhnung   frieden   zivilgesellschaft  

Seoul (Fides) - "Lasst uns für wahre Versöhnung, Einheit und Frieden in diesem geteilten Land beten und uns an die Tragödie des Krieges erinnern", so Kardinal Andrew Yeom, Erzbischof von Seoul und Apostolischer Administrator von Pjöngjang, in der feierlichen "Messe für den Frieden“ anlässlich des 71. Jahrestages des Ausbruchs des Koreakrieges (1950-1953).
"Die Katholische Kirche Koreas bemüht sich auf jede erdenkliche Weise, die Mission zu erfüllen, ein wirksames Instrument für die Versöhnung und Einheit des koreanischen Volkes zu werden", heißt es in einer Verlautbarung der Erzdiözese, in der daran erinnert wird, dass die Katholische Bischofskonferenz von Korea (CBCK) den 25. Juni zum „Gebetstag für die nationale Versöhnung und Vereinigung“ erklärt hat.
Im Anschluss an das gemeinsame Gebet des Rosenkranzes für den Frieden dankte Kardinal Yeom dem Herrn dafür, dass er „es uns erlaubt hat, die Messe für den Frieden auf der koreanischen Halbinsel auch in den durch die Pandemie verursachten schwierigen Momenten zu feiern“.
In seiner Predigt erinnerte der Prälat daran, dass „Jesus sagt, nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal demjenigen zu vergeben, der gegen uns sündigt und auch denjenigen, die unsere Vergebung nicht verdienen. Unser Vergeben ist jedoch eine Bedingung dafür, dass Gott uns vergeben wird, und es ist auch die Bedingung für die gegenseitige Versöhnung“, so der Kardinal.
Der Kardinal fügte hinzu: „Ich möchte bekräftigen, dass Frieden nicht nur die Abwesenheit von Krieg ist, sondern dass das Schweigen der Waffen eine unvermeidliche Voraussetzung für den Beginn eines Weges ist, der zum Frieden führt. Vergebung anzubieten und anzunehmen ist die wesentliche Voraussetzung für den Weg zu einem authentischen und dauerhaften Frieden. Ich bin mir bewusst, dass Vergebung der menschlichen Logik zuwiderlaufen kann, die oft vielmehr der Dynamik von Konflikten und Rache nachgibt. Aber die Vergebung ist inspiriert von der Logik der Liebe, dieser Liebe, die Gott für jeden Mann und jede Frau, für jedes Volk und jede Nation und für die ganze Menschheitsfamilie hat“.
„Wie Jesus uns im heutigen Evangelium sagt“, so Kardinal Yeom weiter, „haben wir uns alle hier in seinem Namen versammelt und bitten unseren Vater, der im Himmel ist, von ganzem Herzen, uns all dies zu gewähren. Ich bin sicher, dass unser Gebet sicherlich erhört wird, wie der Herr sagt, der hier und jetzt unter uns ist“.
Die „Messe für den Frieden“ wurde vom Nationalen Versöhnungskomitee der Erzdiözese Seoul organisiert, das am 1. März 1995 vom verstorbenen Kardinal Stephen Kim Sou-hwan gegründet wurde und sich als Instrument zur Förderung von Versöhnung und Frieden zwischen Süd- und Nordkorea versteht.
(PA) (Fides 1/7/2021)


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