AMERIKA/KOLUMBIEN - Amazonasregion: Apostolische Vikariate überwinden Grenzen und bilden gemeinsame missionarische Seelsorgeeinheit

Donnerstag, 1 Juli 2021 missionarische Öffentlichkeitsarbeit   ortskirchen   bischofssynode   amazonasgebiet  

CEC

Puerto Leguizamo (Fides) - Als Antwort auf die Forderung der Amazonassynode, "Grenzen zu überwinden" und Netzwerke zwischen benachbarten Kirchen zu bilden, haben die Apostolischen Vikariaten Puerto Leguízamo-Solano in Kolumbien und San José del Amazonas in Peru, haben ein gemeinsames Dekret unterzeichnet, in dem sie offiziell "eine gemeinsame Missionsstation bzw. ein pastorales Zentrum" einrichten, um die indigenen Gemeinschaften in den Grenzgebiete beider Länder gemeinsam zu begleiten.
Bischof Joaquín Humberto Pinzón Güiza I.M.C., vom Apostolischen Vikariat Puerto Leguízamo-Solano, erklärte in einem Interview mit dem Pressebüro der Bischofskonferenz von Kolumbien, was diese Initiative der beiden Nachbarkirchen beinhaltet. Man wolle den von der Amazonassynode vorgeschlagenen Weg einschlagen, der zur Schaffung neuer kirchlicher Strukturen einlädt, die es ermöglichen, besser auf die Realität der indigenen Gebiete einzugehen, auch jenseits der Grenzbarrieren.
„Wir teilen das Territorium mit San José de Amazonas in Peru, wo viele indigene Gemeinschaften an den Ufern des Putumayo-Flusses entlang der Grenze zwischen Kolumbien und Peru verstreut leben. Wir haben uns gefragt, wie wir diese Gemeinschaften mit einer konstanteren Präsenz erreichen können. Wir haben uns also überlegt, wie wir uns als Ortskirche vereinen und ein gemeinsam Missionsteam bilden können, das auf die Realität des Territoriums eingeht und dabei über die Landesgrenzen hinausgeht“, erklärte der Prälat im Interview.
Wie aus der einer Verlautbarung der kolumbianischen Bischofskonferenz hervorgeht, wird das geplante missionarische Team die Aufgabe haben, eine aktuelle Analyse der Realität der Gemeinschaften und ihrer Territorien zu erstellen und gemäß den pastoralen Richtlinien der beiden Apostolischen Vikariate auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der indigenen Völker einzugehen. In den Gemeinden mangele es an staatlicher Unterstützung und die Realität sei von Armut und Gewalt geprägt. Außerdem „gibt es verschiedene Gruppen, die im Drogenhandel aktiv sind. All die existierenden Probleme erzeugen Gewalt und die Vertreibung ganzer Gemeinschaften“, unterstreicht Bischof Pinzón Güiza.
"Beide Vikariate haben ein Dekret zur Gründung dieses neuen pastoralen Einheit unterzeichnet, die wiederum unter der Verantwortung eines Teams steht, das eingerichtet wurde, um die pastorale und territoriale Betreuung fördern", schließt der Apostolische Vikar.
Auf kolumbianischer Seite befindet sich das Apostolische Vikariat Puerto Leguízamo-Solano in der Kirchenprovinz Villavicencio, hat eine Fläche von 56.000 km2 und eine Bevölkerung von 58.600 Einwohnern mit 48.638 Katholiken, die in 7 Pfarreien gruppiert sind. Auf peruanischer Seite liegt das Apostolische Vikariat San José del Amazonas unter der Leitung von Bischof José Javier Travieso Martin, CMF, in der Provinz Maynas, hat eine Fläche von 150.247 km2 und eine Bevölkerung von 201.350 Einwohnern, davon 147.200 Katholiken , und 11 Gemeinden.
Die Grenze zwischen Kolumbien und Peru ist 1.626 Kilometer lang und verläuft über lange Strecken entlang des Flusses Putumayo-Fluss. Das Gebiet ist unwegsam und sehr schwer zu erreichen, da es mitten im amazonischen Regenwald liegt.
(CE) (Fides 01/07/2021)


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