ASIEN/INDIEN - Unter den 100 inspirierendsten Menschen des Jahres 2020: Ordensschwester eröffnet Haus für Frauen und Kinder in Kalkutta

Dienstag, 19 Januar 2021 frauen   armut   solidarietät   nächstenliebe   religiöse institute   straßenkinder  

Kalkutta (Fides) - "Sich um andere zu kümmern, ihnen zu helfen und ihnen zu dienen, ohne Unterschied zwischen Kaste oder Religion, ist der Weg, Gottes Liebe zu den Menschen zu offenbaren", so Schwester Lucy Kurien vom Instituts des Heiligen Kreuzes von Chavanod gegenüber Fides zur Eröffnung eines neuen Hauses für Frauen und Straßenkinder in Kalkutta. Seit 35 Jahren setzt sich die Ordensfrau für die Aufnahme und Rehabilitation von Frauen und Kindern ein. Das neu eröffnete Haus ist die fünfzigste Einrichtung dieser Art, die auf Initiative von Schwester Lucy (in den Bundesstaaten Kerala, Maharashtra, Jharkhand) entstanden ist und das erste Haus in Westbengalen.
„Wir dürfen unser neues Zentrum in Kalkutta eröffnen, wo die heilige Mutter Teresa von Kalkutta, Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe, lebte und arbeitete. Ich habe mich in jungen Jahren von ihr inspirieren lassen “, bekräftigt Schwester Kurien. In ihrer Jugend war die Ordensschwester während der ihrer Ausbildung als freiwillige Helferin in den Häusern der Missionarinnen der Nächstenliebe in Bombay im Westen Indiens tätig. "Die Begegnungen und Erfahrungen mit den Missionarinnen der Nächstenliebe haben mich für den sozialen und missionarischen Dienst zugunsten von Kindern und Frauen die auf der Straße leben geprägt“, sagt sie.
Schwester Kurien ist die Gründerin und Direktorin des in Pune ansässigen humanitären Netzwerks "Maher" ("Haus meiner Mutter" in Marathi) in dem sich Einrichtungen zusammenschließen die Menschen helfen, die in verschiedenen Teilen Indiens in Armut und Not leben.
„Maher ist allen Freunden und Wohltätern dankbar, die uns besucht und ihre Hilfe angeboten haben. Es ist eine ermutigende Initiative, auch wenn derzeit die Angst vor Covid-19 in uns allen steckt. Liebe kann jede Angst überwinden“, betont die Ordensfrau. „Wir haben die große Hoffnung, dass alles gut geht “, fügt die Ordensschwester hinzu, die von vielen als "Heldin" bezeichnet wird, weil sie mit ihrer Organisation "Maher" Tausende von indischen Kindern von den Straßen geholt und gerettet hat.
"Unser Zentrum bietet Frauen und Kindern umfassende Unterstützung - körperliche, emotionale, geistige und spirituelle Begleitung - für ihr Wohlergehen, damit sie Sicherheit und Schutz erfahren, sich entfalten und künftig als Menschen mit Würde und Verantwortung in der Gesellschaft leben können", erklärt Schwester Kurien. "Unsere Arbeit hilft diesen Frauen und Kindern in Schwierigkeiten, indem sie auf die Kraft und Gnade Gottes vertraut. Es ist ein Werk der göttlichen Barmherzigkeit, das dank menschlicher Mittel vollbracht wird: Menschen mit unterschiedlichem religiösem Hintergrund und unterschiedlichem Glauben sind bereit, anderen zu helfen, für das Gemeinwohl. So Gott will, wird es noch mehr Häuser für mittellose Frauen und mittellose Kinder in anderen Teilen Indiens geben“, fügt sie hinzu.
Die Nonne ist die einzige Katholikin unter den 20 Frauen, die die indische Regierung am 8. März 2016 am Internationalen Frauentag mit dem "Nari Shakti Puraska"-Preis ausgezeichnet hat, der die Arbeit von Frauen würdigt, die sich für die Emanzipation von Frauen einsetzen und einen außergewöhnliche Beitrag zur Gesellschaft leisten. Und erst in den letzten Tagen wurde sie von der österreichischen online-Zeitschrift "OOOM" unter den 100 Menschen genannt, die die Welt während der Pandemiekrise 2020 am meisten inspiriert haben.
(SD-PA) (Fides 19/1/2020)


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