AMERIKA/BRASILIEN - Fest der Gottesmutter von Aparecida erstamls ohne Pilger: “Die Menschen spüren ihre lebendige Gegenwart”

Montag, 12 Oktober 2020 evangelisierung   medien   wallfahrten   frömmigkeit   volksfrömmigkeit  

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Aparecida (Fides) - Das Fest Unserer Lieben Frau von Aparecida, das jedes Jahr am 12. Oktober gefeiert wird, findet erstmals ohne die beliebten Marienwallfahrten statt, die wegen der Pandemie abgesagt werden mussten. Die Krise zwang auch den Marienwallfahrtsort, der zu den meistbesuchten der Welt gehört, zu drastischen Maßnahmen. Das Heiligtum, das der Schutzpatronin des Landes gewidmet ist, ist eine der bekanntesten Wallfahrtsstätten in aller Welt: Nach den neuesten Daten, die vor der Gesundheitskrise aufgezeichnet wurden, pilgerten jedes Jahr rund 13 Millionen Menschen aus allen fünf Kontinenten dorthin; an nur einem Wochenende waren es mehr als 200.000. Beeindruckend sind auch die Gottesdienste mit Tausenden von Menschen in einer Kirche, die 20.000 Gläubige fassen kann.
Doch mit der Pandemie haben sich die Dinge geändert. Die Pilgerfahrten sind nicht mehr möglich, viele Gläubige besuchen die Basilika aus Angst vor Menschenaufläufen nicht mehr. "Heute ist hier alles zu einer Wüste geworden", so Pater José Ulises da Silva, Sprecher des Heiligtums, zu. "Wir konnten organisierte Wallfahrten länger zulassen“, erklärt er traurig. „Heute, dürfen wir nach der Wiedereröffnung unter Einhaltung des Gesundheitsprotokolls, nur noch wir maximal tausend Pilger pro Tag willkommen heißen."
Bis die großen Wallfahrten wieder möglich sind wird es noch lange dauern. Geplant ist eine Wiederaufnahme, wenn ein wirksamer Impfstoff gegen Covid-19 zur Verfügung steht. Um den spirituellen Bedürfnissen der Gläubigen gerecht zu werden, setzt das Heiligtum auf die Medien: "Während des Lockdowns“, so Pater José Ulises da Silva, „wurden die Gottesdienste über unseren Fernseh- und Radiosender und sozialen Netzwerken ausgestrahlt. Hier hat die Beteiligung der Menschen fast überhandgenommen. Damit sie von allen mitverfolgt werden konnten haben wir die Gottesdienste vervielfacht". Auch das heutige Fest der Jungfrau von Aparecida am 12. Oktober, findet vor allem virtuell statt, obwohl die physische Präsenz einer beschränkten Anzahl von Gläubigen im Heiligtum erlaubt ist.
"Trotz der extremen Schwierigkeiten ist die Bereitschaft zum Gebet nie geschwunden. Im Gegenteil, sie ist gewachsen. Die Menschen spüren die lebendige Gegenwart Unserer Lieben Frau. Die Jungfrau von Aparecida wurde immer als Madonna der Armen, der Schwarzen, der Menschen angesehen, die von den Schwierigkeiten es Lebens besonders betroffen sind", betont der Ordensmann abschließend.
(CE) (Fides 12/10/2020)


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