ASIEN/INDIEN - Gesellschaft und Kirche möchten sich stärker für die Verbesserung der Lage der Kinder engagieren

Donnerstag, 4 Mai 2006

New Delhi (Fidesdienst) - Die indische Regierung, Nichtregierungsorganisationen und religiöse Gemeinschaften wollen sich in Indien verstärkt für die Verbesserung der Lage der Kinder im Land einsetzen: dies betonten Religionsführer und Vertreter der Regierung sowie Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Berichts des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF („Progress for Children: a Report Card on Nutrition“). Wie aus dem Bericht hervorgeht, ist die Situation der Kinder in Indien, trotz Wirtschaftswachstum und rascher technologischer Entwicklung, schlechter als in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Über 57 Millionen indische Kinder (davon 47% im Alter unter 5 Jahren) sind unterernährt: dies ist der höchste Prozentanteil weltweit (in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara liegt er bei 33%)
Der UNICEF-Bericht weist auch darauf hin, dass in den südasiatischen Ländern von insgesamt 146 Millionen Kindern rund 27% Hunger leiden und nur unter Schwierigkeiten überleben. Die Situation der Kinder ist besonders in Indien, Pakistan und Bangladesch äußerst kritisch. Die Gründe dafür sind der Mangel an Lebensmitteln, nährstoffarme Ernährung, geringes gesellschaftliches Ansehen der Frauen, Mangel an Hygiene und Bildung, Armut, insbesondre bei Familien in den ländlichen Gebieten oder in den Stadtrandvierteln. Folge der Unterernährung ist eine hohe Kindersterblichkeit (10 Kinder pro Minute).
Die Bekämpfung von Armut und Unterernährung gehört zu den Millenniumszielen, die bis 2015 erreicht werden sollen. Nach Schätzungen sterben rund 5,6 Millionen Kinder in aller Welt jedes Jahr an direkten oder indirekten Folgen von Hunger oder Unterernährung.
In Indien engagiert sich die katholische Kirche vor allem im sozialen Bereich und im Bildungswesen, was vor allem auch Kindern zugute kommt. Nach der Veröffentlich des UNICEF-Berichts haben mehrere Bischöfe und katholische Religionsvertreter den Wunsch geäußert dieses Engagement zu verstärken und vor allem auch zur Aufklärung über die Lage der Kinder beizutragen. (PA) (Fidesdienst, 04/05/2006 - 28 Zeilen, 299 Worte)


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