ASIEN/INDIEN - Die Arbeitswelt in Indien zwischen Problemen und Perspektiven: Dokument der bischöflichen Kommission für Arbeit

Dienstag, 2 Mai 2006

New Delhi (Fidesdienst) - Die Bedeutung des Apostolats unter den Arbeitern, die Rechte und Pflichten der Arbeiter und der Schutz der sozialen Gerechtigkeit stehen im Mittelpunkt der Botschaft, die von der Kommission für Arbeit der Indischen Bischofskonferenz zum 1. Mai veröffentlicht wurde.
Einführend erinnert das Dokument an die Enzyklika „Rerum Novarum“ von Papst Leo XIII. aus dem Jahr 1891, zur Zeit der großen Industrierevolution, die sich insbesondere auch mit der Diskriminierung der Arbeiter zu jener Zeit befasste.
Sodann analysiert das Papier die heutige Situation auf dem Arbeitsmarkt in Indien und weist dabei vor allem auf Probleme und Unstimmigkeiten hin: die Präsenz von Bezirken mit hoch entwickelter Technologieunternehmen neben unterentwickelten ländlichen Gebieten; Regionen in denen Wohlstand blüht und weitern Teilen in denen Armut herrscht.
„Die Arbeit ist von wesentlicher Bedeutung für das Wohlergehen von Individuen, Familien und Gemeinschaften“, heißt es in der Botschaft, die betont, dass es auch Aufgabe der katholischen Glaubensgemeinschaft wie, sich für die Reduzierung der Kluft zwischen Armen und Reichen im Land einzusetzen und dafür, dass alle Bürger Zugang zu den wichtigsten Gütern haben und die grundlegenden Rechte der Menschen respektiert werden, unabhängig davon welcher Rasse oder Religion sie angehören. Das Dokument bezeichnet die gegenwärtige Situation als „digitale Kluft“ und erinnert daran, dass im Laufe des vergangenen Jahrhunderts viele Versprechen nicht eingehalten wurden, wenn es darum ging die Situation der Arbeiter zu verbessern. Diese seien heute noch Opfer allgemeiner Ausbeutung und Schwarzarbeit. In diesem Zusammenhang weisen die Autoren auch auf das Phänomen der Kinderarbeit hin.
Von solchen Bedingungen, heißt es in der Botschaft, seien weiterhin vor allem Mitglieder tribaler Volksstämme, Dalit, Kastenlose und all diejenigen betroffen, die auf der gesellschaftlichen Skala an unterster Stelle stehen und jeden Tag um das eigene Überleben kämpfen. „Bildung und Gesundheitsversorgung müssen für alle Bürger des Landes garantiert werden“, heißt es in dem Dokument wörtlich, wobei die Autoren auch auf elementare Regeln der sozialen Gerechtigkeit hinweisen, die auch Teil der Soziallehre der Kirche sind und weisen in diesem Zusammenhang auf das unveräußerliche Prinzip der Menschenwürde hin, das auch für jeden Arbeiter gilt. (PA) (Fidesdienst, 02/05/2006 - 31 Zeilen, 352 Worte)


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