Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
Rom (Fidesdienst) -In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara gibt es immer weniger Lehrer und diese Tendenz wird im kommenden Jahrzehnt voraussichtlich anhalten. Einen entsprechenden Alarm zur Lage des Erziehungswesens in Afrika lanciert die Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur der Vereinten Nationen (UNESCO) in einem Bericht der auf der Grundlage einer weltweiten Untersuchung des Statistischen Amtes der Organisation (ISU) erstellt wurde.
Wie aus dem Dokument mit dem Titel „Lehr und Bildungsqualität: Einschätzung der globalen Erfordernisse bis zum Jahr 2015“ hervorgeht, werden den afrikanischen Ländern südlich der Sahara und insbesondere in Niger und im Tschad „bis zum Jahr 2015 insgesamt 1,6 Millionen neue Lehrkräfte gebraucht, damit die Zahl von gegenwärtig 2,4 Millionen auf insgesamt 4 Millionen aufgestockt werden kann“. Dies Bedeutet einen Ausbau des Lehrkörpers um 68%, damit jedes Kind „eine Grundschulausbildung genießen kann“. Im Tschad müsste der Lehrkörper um ein Vierfachs ausgebaut werden und in Äthipien sollte die Zahl der Lehrer verdoppelt werden Neben dem quantitativen Aspekt ist auch das qualitative Niveau der wenigen Lehrer Anlass zur Sorge. In ihrem Bericht weist die UN-Organisation darauf hin, dass „in Ländern, in denen es an Lehrkräften mangelt im Allgemeinen das zur Verfügung stehende Personal auch weniger qualifiziert ist.“
„Wenn man berücksichtigt, dass der Besuch weiterführender Schulen eine Mindestvoraussetzung für den Beruf des Lehrers ist“, dann nach Angeben der UNESCO „entsprechen nur 57% der Lehrer im Kongo diesen Voraussetzungen“.
In ihrem Bericht erinnert die Organisation der Vereinten Nationen auch daran, dass in Afrika das Phänomen der „freiwilligen“ Lehrer weit verbreitet ist, die ohne irgend eine qualifizierte Ausbildung, die Kinder von Freunden und Angehörigen unterrichten. (LM) (Fidesdienst, 26/04/2006 - 26 Zeilen, 279 Worte)
