AFRIKA/KENIA - Das Staatsoberhaupt lädt zu einem Tag des interreligiösen Gebets für die Opfer des Flugzeugunglücks ein

Freitag, 21 April 2006

Nairobi (Fidesdienst) - Der kenianische Staatspräsident Mwai Kibaki lädt am 21. April zu einem nationalen interreligiösen Gebet für die Opfer des Flugzeugunglücks der vergangenen Woche ein (vgl. Fidesdienst vom 12. April 2006). Am 10. April war eine zweimotorige Y 12-Maschine der Luftwaffe bei der Landung in Marsabit infolge starken Nebels an einem Hügel vor der Stadt zerschellt. An Bord befanden sich 17 Personen, die Crew und mehrere Abgeordnete und Beamte, die an einer Versammlung zur Lösung von Konflikten zwischen den örtlichen Hirten und Bauern teilnehmen wollten. Vier Personen, darunter der Pilot, kamen zunächst mit mehreren Brüchen und Verletzungen davon, bevor das Flugzeug in Flammen aufging. Einer der Verletzten starb anschließend beim Transport in das Krankenhaus. Unter den Opfern befinden sich auch der Jungendminister, Mohammed Kuti und der Untersekretär für innere Sicherheit sowie für die Regionalbehörden und der anglikanische Bischof William Waqo.
Nach Angaben der einheimischen Presse erklärte der kenianische Staatschef, dass er es angesichts des Todes so vieler Personen, die sich für den Frieden einsetzen und anderer Ereignisse, die im Land zu Trauer und Bestürzung führen, für angebracht halte, die Bevölkerung in zu einem gemeinsamen Gebet und zur Sammlung einzuladen. Erstmals gibt es aus diesem Anlass einen staatlichen Feiertag.
Die Initiative des Präsidenten wurde von zahlreichen Religionsvertretern des Landes begrüßt. Der Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz von Kenia, Bischof Cornelius Kibng’eno Arap Korir von Eldoret, bezeichnete sie als einen „edlen“ Vorschlag. Auch die anglikanische Kirche unterstützt die Initiative und verschob aus diesem Anlass eine Gedenkfeier für den bei dem Flugzeugunglück verstorbenen Bischof William Waqo.
In Kenia kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu schlimmen Unfällen und Gewalt, von denen auch hohe Politiker betroffen waren. Auch Staatspräsident Kibaki selbst ist nach einem schweren Autounfall an den Rollstuhl gefesselt. Der stellvertretenden Präsidenten starb kurz vor der Übernahme der Regierungsgeschäfte einer neuen Regierung im Dezember 2002, bei zwei Flugzeugunglücken und Massakern im Norden des Landes starben über 150 Menschen. (LM) (Fidesdienst, 21/04/2006 - 28 Zeilen, 326 Worte)


Teilen: