ASIEN/HEILIGES LAND - Osterbotschaft 2006 des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem: „Wir sind berufen allen die Liebe zu bringen, über alle konfessionellen und nationalen Barrieren hinaus“

Dienstag, 11 April 2006

Jerusalem (Fidesdienst) - „Jedes Fest regt uns dazu an, über den Sinn unseres Glaubens nachzudenken. Es erneuert unseren Mut, wenn es darum geht, die Herausforderungen des privaten und öffentlichen Lebens anzugehen und uns allen Schwierigkeiten, denen wir in den Dörfern unserer Diözese begegnen, zu stellen. Es fordert uns auf, unseren Glauben an Gott und unser Vertrauen in uns selbst zu erneuern und damit zur Erbauung unserer Gesellschaft beizutragen, in der wir berufen sind, allen unsere Liebe zu bringen, über alle konfessionellen und nationalen Barrieren hinaus. Der auferstandene Christus, sein Sieg über den Tod, seine Rückkehr zum Leben, sagt uns, das Gott unter den Menschen ist,“ mit diesen Worten wendet sich der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, in seiner Botschaft zum Osterfest 2006 an die Gläubigen.
In seiner Botschaft, die in verschiedenen Sprachen veröffentlicht wurde, betont Erzbischof Sabbah mehrmals, dass „unser alltägliches Leben weit von dieser Vision des Gott-mit-uns, von seiner Liebe zu allen und von den Früchten des Heiligen Geistes in uns entfernt zu sein scheint“, und dass „die Liebe, die Freude, der Frieden unmöglich zu sein scheinen, insbesondere in unsrem heiligen Land, das seit Jahren dem Hass ausgesetzt zu sein scheint.“ Doch trotz aller Schwierigkeiten, müsse die Hoffnung erhalten bleiben: „Wir müssen an unsere Fähigkeit zur Liebe glauben, wir alle, Israelis und Palästinenser. Wir sind in der Lage zu lieben und Gerechtigkeit für uns und für die anderen zu schaffen. Wir müssen von neuen Prinzipien ausgehen, von einer neuen Lebensvision für das heilige Land. Wir sind in der Lage, uns vom Tod zu befreien“. Die Botschaft enthält auch einen nachdrücklichen Appell: „Ihr, die ihr tötet, hört auf zu töten, ihr, die ihr hasst, hört auf zu hassen! Ihr, die ihr nicht an diese Sprache glaubt, auch ihr seid fähig zu lieben, zu leben und die Beziehungen zwischen den beiden Völkern in diesem Land in Leben zu verwandeln.“.
Abschließend wünscht der Patriarch den Segen des Herrn „allen Einwohnern dieses heiligen Landes, Christen, Juden, Muslimen und Drusen“ und wünscht allen ein Fest, das „Quelle des Segens, der Liebe und der Gerechtigkeit für euch und für alle sein möge“. (Fidesdienst 11/4/2006 24 Zeilen, 254 Worte)


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