AFRIKA/NIGERIA - Seminar über den interreligiösen Dialog zwischen Katholiken und Anhängern afrikanischer Stammesreligionen

Donnerstag, 6 April 2006

Lagos (Fidesdienst) - Der Dialog zwischen Menschen unterschiedlichen Glaubens für den Aufbau einer friedlichen und solidarischen Gesellschaft stand im Mittelpunkt des Seminars „die Beziehungen zwischen dem Christentum und der afrikanischen Stammesreligion“, das vom 28. bis 31. März im Benediktinerkloster in Ewu-Esan im nigerianischen Staat Edo stattfand. Das Seminar wurde von der Kommission für den interreligiösen Dialog der Kirchenprovinz Benin in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Mission und Dialog beim Katholischen Sekretariat in Nigeria veranstaltet.
Im Rahmen der Veranstaltung sprach unter anderem der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Nigeria, Mgr. Hypolite Adigwe, zum Thema „Dialog und Verkündigung als Sendung der Kirche“. Mgr. Adigwe erinnerte dabei an Untersuchungen, aus denen hervorgeht, dass Nigeria das religiöseste Land der Welt ist. Demzufolge sei der interreligiöse Dialog eine unverzichtbare Notwendigkeit und jeder Katholik sollte zumindest ein Grundwissen über Bedeutung dieses Dialogs besitzen.
Der Nationaldirektor erwähnte auch das missionarische Wesen der Kirche und betonte, dass der Dialog eine Komponente dieses Wesens sei. Deshalb brauche man auch nicht zu befürchten, dass die Kirche das eigene Wesen durch den interreligiösen Dialog verlieren könnte, da der Heilige Geist, der der Kirche geschenkt sei, die ganze Schöpfung durchdringe.
Pater Cornelius Omonokhua hielt einen Vortrag zum Thema „Missionare und Stammesreligionen in Afrika“ und erinnerte an die Schwierigkeiten, auf die die Missionare anfänglich stießen, wenn es um die Wertschätzung der positiven Aspekte der afrikanischen Kultur ging. Der interreligiöse Dialog könne heute in diesem Bereich einige Anomalien korrigieren und zu einem besseren Verständnis zwischen Christen und Anhängern anderer Religionen beitragen.
In diesem Sinn äußerte sich auch Dr. John Edemonde in seinem Beitrag zum Thema „Die Auswirkungen des Christentums auf die afrikanische Bevölkerung“. Darin analysierte er die Zusammenhänge zwischen Christentum und Kolonialismus. Frau Professor Isiramen befasste sich in ihrem Vortrag mit dem Thema „Zusammenleben von Anhängern afrikanischer Stammesreligionen und Christen im heutigen Nigeria“.
Abschließend formulierten die Teilnehmer ein Programm zur Förderung des interreligiösen Dialogs auf diözesaner Ebene. (LM) (Fidesdienst, 06/04/2006 - 32 Zeilen, 232 Worte)


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