AFRIKA/SÜDSUDAN - Religionsvertreter warnen vor Wiederausbruch des Brügerkriegs

Donnerstag, 19 September 2019 frieden   religionsvertreter  

Juba (Fides) - "Das im September 2018 unterzeichnete Friedensabkommen für den Südsudan muss unverzüglich und vollständig umgesetzt werden", fordern die Mitglieder des African Council of Religion Leaders/Religions for Peace). "Wir sind besorgt über die Zunahme von Straftaten, Menschenrechtsverletzungen und politischer Intoleranz im Südsudan", heißt es in einer Erklärung, die am Ende einer Tagung des Rates in Nairobi veröffentlicht wurde.
Der Rat der Religionsvertreter appelliert eindringlich an die politische Führung des Südsudan, die humanitäre Krise zu beenden: "Die südsudanesischen Führungskräfte haben eine moralische Verpflichtung gegenüber ihren Bürgern, die Gewalt zu beenden und Fortschritte auf dem Weg in Richtung Frieden, Stabilität und Gerechtigkeit zu garantieren".
Im September letzten Jahres unterzeichneten kriegführende Fraktionen im Südsudan ein Friedensabkommen, um den blutigen Bürgerkrieg zu beenden, der im Dezember 2013 ausbrach (vgl. Fides 20/09/2018).
Die vertraglich vereinbarte Aufteilung der Macht hätten bereits im Mai dieses Jahres in Kraft treten sollen, der Prozess wurde jedoch um sechs Monate bis November verschoben, da sich beide Seiten nicht über die Kontrolle der Sicherheitskräfte einigen konnten. Als Termin für die Umsetzung der Vereinbarungen wurde nun der 12. November festgelegt, doch die Religionsvertreter befürchten, dass dieses Ziel möglicherweise nicht erreicht wird.
"Die Unfähigkeit, das Abkommen umzusetzen, droht, das Land wieder in den Krieg zu stürzen, neue Zerstörungen zu verursachen und das Elend und die Verzweiflung von Millionen Südsudanesen zu vergrößern, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, einschließlich der fast 3 Millionen Flüchtlinge, die bereits in den Nachbarländern leben", heißt es in der Mitteilung.
Den Vorsitz im Rat der Religionsvertreter führen Kardinal John Olorunfemi Onaiyaken, Erzbischof von Abuja (Nigeria), und der oberste muslimische Religionsvertreter Ugandas, Scheich Ramadhan Shaban Mubaje.
Am 11. April forderte Papst Franziskus die politischen Anführer des Südsudan, darunter Präsident Salva Kiir Mayardit und dessen designierten Stellveretreter Riek Machar und Rebecca Nyandeng De Mabior, am Ende der Exerzitien im Domus Sanctae Marthae im Vatikan mit einem Kniefall auf, sich für den Frieden einzusetzen (vgl. Fides, 12/04/2019).
(L.M.) (Fides 19/9/2019)


Teilen: