ASIEN/PHILIPPINEN - Die Anschlagsreihe setzt sich fort, doch die Hoffnungen auf Frieden und Entwicklung auf Mindanao bleiben weiterhin Priorität

Freitag, 31 März 2006

Manila (Fidesdienst) - Zwei Attentate, die im Süden der Philippinen in den vergangnen Tagen verübt wurden, haben die Spannungen auf der Insel Mindanao und auf dem Sulu-Archipel ansteigen lassen. Nach der schwierigen politischen Phase der vergangenen Monate - und dem versuchten Staatsstreich gegen Staatspräsidentin Arroyo - bleiben die Frage der Befriedung der Südphilippinen und die Verhandlungen zwischen der Regierung und der „Moro Islamic Liberation Front“ (MILF) eine Priorität, wenn es darum geht, im Land Stabilität und Sicherheit sowie politische, soziale und religiöse Harmonie zu schaffen.
Das erste der beiden jüngsten Attentate wurde am 27. März auf der Insel Jolo verübt: eine Bombe explodierte im ersten Stock eines zweistöckigen Gebäudes an einer sehr belebten Straße in Jolo, der Hauptstadt der gleichnamigen Insel. Neun Menschen starben und rund 20 wurden verletzt. Die Polizei sucht noch nach den Tätern: es wird vermutet, dass die Separatisten der „Abu Sayyaf“-Gruppe oder die lokale Mafia mit dem Bombenanschlag in Verbindung stehen könnten.
Eine zweite Bombe ging am 29. März an einem Busbahnhof in Digos City in die Luft. Dabei starben 17 Menschen. Nach Aussage der Ermittler könnten die seit 1969 existierende „New People’s Army“ für den Anschlag verantwortlich sein-
In einer Ansprache an den philippinischen Kongress bat Staatspräsidentin Gloria Macapagal Arroyo um die Billigung des Anti-Terrorismus-Gesetzes, das dem Parlament bereits 2001 vorgelegt wurde.
Am heutigen 31. März bat die philippinische Präsidentin bei einem Treffen mit Vertretern der internationalen Staatengemeinschaft beim „Forum für die Entwicklung auf den Philippinen“ in Tagaytay um mehr Unterstützung für Entwicklungsprojekte im wirtschaftlichen und sozialen Bereich auf der Insel Mindanao. Indem sie an die Verhandlungen im April erinnerte, wünschte sie sich, dass Regierung und MILF bis zum Jahresende sich auf ein endgültiges Abkommen einigen können.
Unterdessen weist die katholische Kirche in Mindanao immer wieder auf das Elend der Einheimischen hin, die unter den Folgen des langen Konflikts leiden und immer noch kein normales Leben führen können. Dabei stehen kirchliche Einrichtungen der Zivilbevölkerung zur Seite, mit denen sie Leid und Schwierigkeiten teilen. Wie die anderen Bürger des Landes leben auch christliche Gemeinden hier in einer angespannten Atmosphäre der Angst.
Die Insel Jolo ist unterdessen als Hochburg der „Abu Sayyaf“-Gruppe bekannt, die auf der Liste der terroristischen Bewegungen muslimischer Prägung steht. In der Region findet seit einem Jahre eine umfangreiche militärische Offensive der philippinischen Armee statt, die auch das Leben der Zivilbevölkerung beeinträchtigt. (PA) (Fidesdienst, 31/03/06 - 35 Zeilen, 403 Worte)


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