ASIEN/PHILIPPINEN - Katholische Kirche gegen mögliche Wiedereinführung der Todesstrafe

Donnerstag, 23 Mai 2019 todesstrafe   menschenrechte   armut   politik   kriminalität  

Manila (Fides) - Die katholische Kirche auf den Philippinen ist gegen die mögliche Wiedereinführung der Todesstrafe im Rechtssystem des Landes. Dies betont der katholische Laie Rodolfo Diamante von der bischöflichen Kommission für Gefängnispastoral. Die Debatte über die mögliche Wiedereinführung der Todesstrafe wird geführt, seitdem Präsident Duterte die praktisch die jüngsten Zwischenwahlen gewonnen hatte: Die Bündnispartner des amtierenden Präsidenten erhielten 9 der 12 Sitze (weitere drei Sitze gingen an unabhängige Kandidaten). "Die Senatoren werden vom Volk gewählt und müssen sich für die gesamte Nation einsetzen, nicht für den Präsidenten. Wir fordern sie dringend auf, die Situation sorgfältig zu prüfen, um den Herausforderungen unseres Landes zu entsprechen", so Diamante.
Der Präsident des philippinischen Senats, Vicente Sotto III, hält die die Wiedereinführung der Todesstrafe für einige schwere Straftaten für möglich, da "mehrere Kandidaten, die mit Duterte in Verbindung stehen, künftig im Senat sitzen werden". Da der Senat des Landes sich aus nur 24 Senatoren zusammensetzt, wird er mit dem Einzug von neun Senatoren, die auf seiner Seite stehen, fest in der Kontrolle von Duterte befinden.
Einer der umstrittensten Vorschläge des Präsidenten ist die Wiedereinführung der Todesstrafe. Die Philippinen erklärten die Todesstrafe 1987 für illegal, stellten sie sechs Jahre später wieder her und schafften sie 2006 erneut ab. Zwei vom Senat gewählte neue Mitglieder haben bereits öffentlich ihre Unterstützung für die Todesstrafe zum Ausdruck gebracht. Einer davon ist der Parlamentarier Ramon Revilla, der andere ist der neue Senator Ronald de la Rosa, ein ehemaliger Polizeibeamter, der sich für die Wiedereinführung der Todesstrafe für Drogendelikte ausgesprochen hat.
Diamante zufolge "war und wird die Todesstrafe niemals eine Lösung oder Abschreckung für das Verbrechen sein. Außerdem ist sie ein Anschlag auf das Leben von Armen, die nicht über die Mittel verfügen, um sich vor Gericht zu verteidigen. Und es wird nichts anderes tun als die Kultur der Gewalt zu verschärfen, die bereits jetzt in unserem Land vorherrscht. Die philippinische Bevölkerung hat etwas Besseres verdient", so Diamante abschließend.
(SD-PA) (Fides 23/5/2019)


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