AFRIKA/KENIA - Erste Hilfsprogramme für die von der Dürrekatastrophe betroffenen Menschen, doch es muss noch mehr getan werden: 11 Millionen Menschen riskieren in Ostafrika den Hungertod

Dienstag, 28 März 2006

Nairobi (Fidesdienst) - In Kenia wurde ein Hilfsprogramm auf den Weg gebracht, in dessen Rahmen Getreide zur Bekämpfung der Hungersnot eingeführt werden, von der 5 Millionen Menschen im Nordosten des Landes betroffen sind. Die gab der kenianische Staatspräsident Mwai Kibaki bekannt, nach dessen Angaben die bisher zur Verfügung gestellten Lebensmittelvorräte von den Bauern aufgekauft wurden. Gleichzeitig gab er bekannt, dass die Getreidereserven bis Juni dieses Jahres aufgebraucht sein werden. Deshalb bestehe die Notwendigkeit, Lebensmittel im Ausland zu kaufen.
Unterdessen wurden auch internationale Hilfsprogramme für die Opfer der Dürrekatastrophe in Kenia in die Wege geleitet. Das Welternährungsprogramm (WFP) bestätigte, dass im Rahmen eines Spendenaufrufs Lebensmittel für 3,5 Millionen betroffene Kenianer zur Verfügung gestellt werden sollen.
Die Europäische Kommission stellte unterdessen Hilfsmittel in Höhe von 5 Millionen Euro für die betroffenen Menschen in Kenia und insbesondere für rund 500.000 Schüler im Norden des Landes zur Verfügung.
Das Internationale Rote Kreuz bittet unterdessen um die dringende Bereitstellung von Soforthilfen im Umfang von 15,4 Millionen Dollar, zur Bekämpfung der Folgen der Dürre in ganz Ostafrika. In der Tat sind die Menschen nicht nur in Kenia in Gefahr. Nach Schätzungen riskieren in Ostafrika rund 11 Millionen Menschen den Hungertod infolge der anhaltenden Dürre, der schlimmsten in den vergangenen 10 Jahren.
Neben Kenia sind auch Somalia, Äthiopien, Eritrea, Ruanda, Burundi, Tansania, Dschibuti und der Sudan betroffen. Insgesamt sind bereits rund einhundert Menschen an Hunger oder an Folgekrankheiten gestorben: Auch die Viehbestände, die oft die einzige Lebensunterhaltsquelle der von der Dürre betroffenen Nomadenvölker sind, leiden unter den folgen der Dürre, viele Tiere verenden.
Der Spendenaufruf des Roten Kreuzes betrifft die Basisversorgung von rund einer Million Menschen für einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten in Kenia, Tansania, Äthiopien, Ruanda und Burundi. Alle Hilfswerke - angefangen bei den Einrichtungen der Vereinten Nationen - unternehmen außerordentliche Anstrengungen, um eine Tragödie abzuwenden, von der ganz Ostafrika betroffen ist. Dabei weisen alle einstimmig auf die Unzulänglichkeit der bisher zur Verfügung stehenden Mittel hin.
Im Februar dieses Jahres hatten die Hilfswerke der Vereinten Nationen und verschiedene Nichtregierungsorganisationen um Spenden in Höhe von 245 Millionen Dollar für die von der Dürrekatastrophe betroffenen Menschen gebeten. (LM) (Fidesdienst, 28/03/2006 - 36 Zeilen, 373 Worte)


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